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Stammtisch Traumfrauen und ihre Erfahrungen

Am Stendaler Stammtisch für Alleinerziehende wollen Teilnehmer des Projekts "Traumfrauen" über Erlebtes berichten.

Von Volker Langner 05.04.2016, 01:01

Stendal l Mit dem Projekt „Traumfrauen“ ließen Jobcenter und Theater der Altmark (TdA) vor anderthalb Jahren aufhorchen. Es wurde für Alleinerziehende entwickelt, die schon länger arbeitslos sind. Mit einem Arbeitsvertrag ausgestattet, gefördert mit Bundesmitteln und vermittelt über das Jobcenter, wurden acht Frauen und ein Mann im TdA – hinter den Kulissen und auf der Bühne – sowie in der Stendaler Stadtverwaltung eingesetzt.

Ziel dieses Projektes war es nicht nur, die Teilnehmer einen Schritt näher an den ersten Arbeitsmarkt zu führen, sondern auch ihr Selbstvertrauen zu steigern, die eigenen Stärken zu erkennen und nicht zuletzt Hilfsangebote zu nutzen, um beispielsweise den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern.

Diese Erfahrungen wollen die Traumfrauen nun weitergeben. Bei einem Stammtisch für Alleinerziehende. Seine Premiere erlebt er am Mittwoch um 16 Uhr im Stendaler Stadtteilbüro in der Adolf-Menzel-Straße 18. Er soll einmal im Monat stattfinden.

„Die Mitglieder des Projektes ,Traumfrauen‘ möchten als eine Art Lotse fungieren“, erklärt Maike Griep. Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter begrüßt das Engagement, hätten die Traumfrauen doch reflektiert, intensive Erfahrungen gesammelt und Kontakte zu Ämtern aufgenommen. Maike Griep fasst es kurz zusammen: „Sie waren unbeleckt, haben dann viel erfahren – und das wollen sie nun in die Welt bringen.“

Der Stammtisch soll eine Plattform des Austausches werden. Mögliche Themen sind die Rolle der Familie, das Programm „Bildung und Teilhabe“, Kinderbetreuung, Umschulung. Mit an Deck ist der Verein „Kinderstärken“. „Er soll helfen Rahmen zu setzen, zu moderieren“, sagt Maike Griep und fügt an, er habe Erfahrung mit Projekten, die zum Stammtisch passen wie „Familienpaten“.

Das Jobcenter will das Vorhaben begleiten, sieht sich als Schnittstelle. „Wir könnten den Stammtisch unter anderem helfen, für bestimmte Themen Referenten zu finden, beispielsweise über das ,Bündnis für Familie‘, dem wir angehören“, sagt Maike Griep.

Für die Beauftragte für Chancengleichheit ist es bemerkenswert, was die Traumfrauen mit dem Stammtisch – der ausdrücklich auch Familien offen steht – auf die Beine stellen wollen. Da gehe es nicht ums Jammern oder gegenseitiges Bemitleiden. Vielmehr werde eine „lösungsorientierte Sicht vertreten“. Zudem stellt der Stammtisch eine Möglichkeit dar, Leute anzusprechen, die das Jobcenter Stendal nicht immer erreicht. Immerhin betreut es 791 Alleinerziehende, darunter 726 Frauen.

Vielleicht verhilft ihnen der von den Traumfrauen initiierte Stammtisch näher an den Arbeitsmarkt heranzurücken, Hindernisse in Angriff zu nehmen und Selbstvertrauen zu tanken.