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Bauland Internet-Werbung für Baulücken

Um die Bebauung von Baulücken oder geringfügig genutzter Flächen zu forcieren, hat die Hansestadt Stendal ein Baulandkataster erarbeitet.

Von Donald Lyko 11.11.2016, 02:00

Stendal l Bei jeder Diskussion im Stadtrat über die Ausweisung neuer Baugebiete kommt seitens der Verwaltung der Hinweis: In der Stadt und in den Ortsteilen gibt es noch viele Lücken, die bebaut werden könnten. Eine eher allgemeine Aussage, die jetzt aber konkret untermauert wird – mit einem Baulandkataster. Neu erfunden ist es nicht, denn viele Städte in Deutschland nutzen dieses Instrument bereits, um die Bebauung von freien Flächen zu fördern.

Die vorgelegte Übersicht sei eine Bestandsaufnahme vom August dieses Jahres, erklärte Planungsamtsleiter Axel Achilles am Mittwochabend im Ausschuss für Stadtentwicklung. Wenn das Baulandkataster vom Stadtrat beschlossen wird, dann soll es noch einmal aktualisiert und in Form einer Baulandbörse ab Anfang nächsten Jahres auf der Internetseite der Hansestadt Stendal veröffentlicht und regelmäßig angepasst werden. Im Stadtentwicklungsausschuss gab es ein einstimmig positives Votum für das Vorhaben.

Jetzt wird die Absicht zur Veröffentlichung des Baulandkatasters öffentlich bekanntgegeben mit dem Hinweis, dass Eigentümer ein Widerspruchsrecht haben, wenn ihr Grundstück nicht in der Übersicht auftauchen soll. Im Kataster, in dem zum Beispiel farblich unterschiedlich gekennzeichnet wird, ob das Grundstück sofort oder später bebaubar ist, sollen nur die Flur- und die Flurstücksnummern, Straßenname oder die Grundstücksgröße genannt werden, aber keine Informationen über die Eigentümer und deren Verkaufsbereitschaft. Die Aufnahme ins Kataster ist keine Verpflichtung, dass das Grundstück in absehbarer Zeit bebaut werden muss.

Das Baulandkataster umfasst alle unbebauten oder geringfügig bebauten Grundstücke innerhalb der bebauten beziehungsweise bebaubaren Siedlungsflächen der Stadt, die sofort oder in absehbarer Zeit bebaubar sind. Es soll Bauwilligen einen Überblick über vorhandenes und theoretisch verfügbares Bauland innerhalb des besiedelten Stadtgebietes geben. Schwerpunkt ist die Lückenbebauung, denn diese Grundstücke sind meistens technisch erschlossen (Strom, Gas, Wasser, Abwasser), wodurch Kosten gespart werden können, zudem könnte sich die Besiedlung möglichst flächensparend entwickeln.

Nach der Veröffentlichung des Baulandkatasters ist geplant, dass sich potenzielle Käufer an die Stadtverwaltung wenden können, um ihr Interesse zu bekunden. Die Verwaltung würde dies an den jeweiligen Eigentümer weiterreichen. Ob er Kontakt aufnehmen möchte, entscheidet allein der Eigentümer der Baufläche.

Weil nicht klar ist, in welchem Umfang Grundstücke verkauft und bebaut werden, werde die Stadt bei Bedarf auch weiterhin Bauland ausweisen, sagte der Planungsamtsleiter.