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Angeln im Oberharz Fischfreunde sorgen für gute Forellenbrut

Keine Laichforelle beim Abfischen in der Kalten Bode. In der Warmen Bode hatten die Oberharzer Angler Riesenglück.

Von Burkhard Falkner 05.11.2015, 00:01

Königshütte/Tanne l Beinahe wäre dieser Fischzug ins Leere gegangen. Und Schuld daran ist - wie so oft, das Wetter. Als eine Kehrseite des goldenen Herbstes gewissermaßen. Wegen der heranströmenden Warmluft haben sich die Forellen in der Kalten Bode ab Königshütte Richtung Elend offenbar mit dem Laichen beeilt. Da konnten die rund 20 Mitglieder des Angelsportvereins Oberharz aus Hasselfelde, Elbingerode, Benneckenstein und Königshütte beim Test noch so gründlich im Fluss suchen. Keine Bachforelle mit Laich war zu finden.

Aus Sicherheitsgründen wurde die Aktion daher abgebrochen, wie die Fischfreunde erklärten. Denn durch ein Abfischen würden sie die inzwischen entstandenen natürlichen Laichnester womöglich zerstören - was nun ganz und gar nicht in ihrem Sinne sei. Als Grund für die frühere Laichzeit gaben die Experten den warmen Herbst an. Die Forelle brauche kaltes Wasser zum Laichen, deshalb habe die Laichzeit in der Kalten Bode offenbar früher eingesetzt und sei nun schon zu Ende.

Die Vereinsmitglieder prüften zur Sicherheit die Warme Bode - und wurden dort fündig. Weil das hier etwas wärmere Wasser später abkühlt, setzte auch die Laichzeit später ein, wurde erläutert. So konnten dann doch über 300 Laichforellen gefangen und rund 4000 Forelleneier geborgen werden. Diese wurden von einem Forellenbock, wie es hieß, besamt und ins Bruthaus nach Königshütte gebracht. Dort sollen sie geschützt heranwachsen, um später wieder ausgesetzt zu werden. Ein Team um Vereinschef Ulrich Kaiser sorgte dafür, dass die Forellenkinderstube trotz einer Havarie pünktlich wieder funktionierte.

Die so gelungene Abfischaktion diente zugleich auch dem Fang von Fischen, die den alteingesessenen Harzer Bachforellen das Leben schwer machen. Aal und Hecht wurden nicht gefangen, aber Plötze und Hasel. Dieser Beifang kommt in andere, für diese Fische passende Harzer Gewässer.

Gesichtet wurden auch Groppen. Diese Fischart gilt als Gradmesser für gute Wasserqualität und ließ die Herzen der Angler höher schlagen. Passender Fischbestand und sauberes Wasser seien die Hauptziele des Vereins hieß es. Dafür setzen sich André Scharfe, Ingo Tobis und ihre Angelkameraden sowie Andreas Müller und weitere Nachwuchs-Fischfreunde immer wieder sehr engagiert ein.