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Maikundgebung Protest gegen Lohndumping

Gegen Niedriglöhne und Altersarmut: Gewerkschafter und Parteien laden bei Maikundgebung in Wernigerode zu Gesprächen ein.

Von Andreas Fischer 01.05.2016, 23:01

Wernigerode l Mehr Solidarität zwischen den arbeitenden Menschen, den Generationen, Einheimischen und Flüchtlingen, Schwachen und Starken hat Annett Flachshaar gefordert. Die politische Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft Ver.di Sachsen-Anhalt war Rednerin der Maikundgebung auf dem Wernigeröder Markt.

Begrüßt von Ordnungsdezernent Volker Friedrich sowie Kurt Auerswald, im DGB-Kreivorstand Harz für den Bereich Wernigerode zuständig, erinnerte sie an gewerkschaftliche Erfolge wie Einführung des Mindestlohnes. Sittenwidrige Löhne seien in einem 15-jährigen Kampf überwunden worden. Dank des Mindestlohnes seien 700 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze neu entstanden. Annett Flachshaar kündigte für den Herbst eine Kampagne gegen Altersarmut an. Dabei sprach sie sich entschieden gegen eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit aus. Es gebe schon jetzt kaum Arbeit für die über 60-Jährigen. Sie forderte außerdem, noch in diesem Jahr den Mindestlohn zu erhöhen.

Stände von Gewerkschaften sowie von CDU, SPD und Linken boten den Besuchern zudem Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer sowie die Landtagsabgeordnete Angela Gorr, selbst Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), äußerten ihre Freude über die zügige Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst. Heike Brehmer versprach, dass sie die Bemühungen der Blankenburger und Ballenstedter für Bauprojekte unterstützen wolle, obwohl diese aktuell in den neuen Bundesverkehrswegeplan nicht aufgenommen seien. Die SPD-Vertreter forderten mehr soziale Gerechtigkeit und warben für einen Parteieintritt, während für die Linke Ortsvorsitzender Christian Härtel Unterschriften gegen Steuerflucht der Wohlhabenden sammelte. Dieses Geld werde dringend im Land benötigt, beispielsweise für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften, argumentierte er.