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Arena Etwas Besonderes für Schierke

Der Sponsorenvertrag mit Schierker Feuerstein ist besiegelt, die Grundsteinlegung für die neue Freizeitstätte ist vollzogen.

Von Ivonne Sielaff 20.05.2016, 01:01

Schierke l Mit der Unterschrift von Walter Möller und Peter Gaffert ist es offiziell. Der Chef der Schierker Feuerstein GmbH und Wernigerodes Oberbürgermeister haben den Sponsorenvertrag für das neue Stadion unterzeichnet, das für sieben Millionen Euro in Schierke entsteht. Kein normaler Fünf-Jahres-Vertrag. Er umfasst neben klassischen PR- und Werbeinhalten auch das Namensrecht für die Freizeitstätte – die Schierker Feuerstein-Arena.

Zur Grundsteinlegung am Mittwoch waren neben vielen Politikern auch etliche Schierker zu Gast. Groß war das Interesse daran, was auf der Fläche des ehemaligen Eisstadions passiert. Einst sei das hier eine mit Felsbrocken übersäte Wiese gewesen, so Gaffert. Mit Dynamit und Spitzhacke wurde die Wiese planiert und in eine Natureisfläche für den Winter sowie in einen Tennisplatz für den Sommer verwandelt. Aus dem Eisplatz wurde ein Stadion - und aus Schierke mit Gründung des Eishockey und Skeleton Clubs im Jahr 1910 einer der bedeutendsten Wintersportorte Deutschlands zu jener Zeit.

Die Glanzjahre sind lange vorbei, der Zahn der Zeit hat am Eisstadion genagt. „Das Ensemble steht unter Denkmalschutz“, so Gaffert. „Wir mussten entscheiden, wollen wir es so erhalten oder etwas Neues schaffen.“ Dank der Zusammenarbeit mit dem Berliner Architekten-Büro Graft sei beides möglich. Graft hatte 2013 den europaweiten Architekturwettbewerb für das Stadion gewonnen. Schierke habe es verdient, dass man dem Ort Aufmerksamkeit schenkt, sagte Architekt Lars Krückeberg. „Hier muss etwas Besonderes entstehen.“ Etwas, das dem Denkmalgeschützten einen Rahmen gebe und trotzdem neu sei. Die scheinbar schwebende, 2400 Quadratmeter große Dachfläche trage sich selbst, sie werde nur an zwei Stellen aufliegen. Trotzdem sei das Naturerlebnis möglich. „Natur muss man sehen und fühlen, das geht in einer Halle nicht“, so Krückeberg. Der Architekt bedankte sich für das Vertrauen. Er freue sich „extrem“, dass es nun endlich losgeht.

Und in den vergangenen Tagen, das zeigte sich bei der Grundsteinlegung, ist schon einiges passiert. Ein Teil des Hanges wurde abgetragen. Riesige Findlinge liegen frei. Die ehemaligen Funktionsgebäude sind verschwunden. Als nächstes stehen grundlegende Erschließungsarbeiten an, informierte Andreas Meling auf Nachfrage. „Für die beiden Funktionsgebäude, die das Dach tragen, müssen die Baugruben ausgehoben und die Fundamente sowie die komplette Erschließungstechnik gebaut werden“, so Meling, der die Ortsentwicklung koordiniert. Parallel dazu soll die denkmalgeschützte Tribüne saniert werden.

Bis zur Installation des Daches wird noch einige Zeit vergehen. Das sei für kommendes Jahr geplant. „Und das wird ein großes Spektakel“, freut sich Architekt Krückeberg schon jetzt. Die Eröffnung der Schierker Feuerstein-Arena ist am 1. Dezember 2017 vorgesehen.

Für Rätsel sorgte am Rande der feierlichen Grundsteinlegung die mysteriöse Zeitkapsel, die Oberbürgermeister Peter Gaffert höchstpersönlich mit einem Bagger versenkte. Was war nun drin in der Kapsel? Baupläne, eine Ausgabe der Harzer Volksstimme vom 18. Mai, das aktuelle Amtsblatt der Stadt Wernigerode, die Pressemitteilung der Grundsteinlegung, eine Flasche Schierker Feuerstein sowie eine Münze, war aus dem Wernigeröder Rathaus erfahren.