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Brockenbahn Schranken für Drei Annen Hohne

Die Harzer Schmalspurbahnen investieren in Drei Annen Hohne Millionen Euro. Unter anderem werden für einen Bahnübergang.

Von Katrin Schröder 05.02.2016, 00:01

Wernigerode l Schlamm und Schotter bedecken die Flächen, am Waldrand sammelt sich Müll, eine Toilette sucht man vergebens. Die Parkplätze am Bahnhof Drei Annen Hohne sind nicht gerade vorzeigbar. Deshalb planen die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) eine Rundumerneuerung des Areals. Danach wird der Bahnübergang mit einer Schrankenanlage gesichert.

Der Bahnhof ist für die HSB wichtig. „Drei Annen Hohne ist ein idealer Ausgangspunkt für Gäste“, sagt Eisenbahnbetriebsleiter Jörg Bauer. Aufgrund des zunehmenden Verkehrs ist seit langem klar, dass etwas geschehen muss. 2010 haben die Planungen begonnen, bis Anfang 2021 soll das komplette Projekt Schritt für Schritt verwirklicht werden. „Alles hängt miteinander zusammen. Wenn es an einer Stelle hakt, dann hakt es im Ganzen“, sagt Uwe John, Abteilungsleiter Infrastruktur.

Der Startschuss fällt nach den Sommerferien. Der erste von vier Bauabschnitten sieht die Errichtung einer Toilette am Kräuterhof vor, wo ein vorhandenes Gebäude genutzt werden kann. „Nur dort haben wir Anschluss an das Wassernetz“, so Uwe John. Zeitgleich wird der Fußweg vom Parkplatz zum Bahnhof ausgebaut.

Im Anschluss soll der Parkplatzteil rechts der Kreisstraße in Richtung Elbingerode hergerichtet werden. Dazu gehört, dass das alte Nationalparkhaus abgerissen wird. Stattdessen sind Sitzgruppen und Motorradstellplätze geplant. Auf den rückwärtigen Teil des Areals, das der Stadt Wernigerode gehört, wird die Bushaltestelle verlegt. „Derzeit wird der Bebauungsplan überarbeitet“, sagt John. Er rechnet damit, dass Ende 2017 oder Anfang 2018 der Startschuss fallen kann. Im Anschluss wird der zweite Parkplatzteil links der Straße in Angriff genommen, der sich im Eigentum des Landesforstbetriebes und auf dem Gebiet der Stadt Oberharz befindet. „Hier sind wir in Diskussionen“, so John. Klar ist, dass wie bisher rund 250 Parkplätze bereit stehen sollen.

Erst wenn all dies fertig ist, können die HSB den kompliziertesten Abschnitt angehen: die technische Sicherung des Bahnübergangs mit halbseitiger Schranke und Ampel. Schwierig ist die Lage deshalb, weil Bahnübergang, Kreuzung und Bahnhof unter einen Hut gebracht werden müssen. Zusatzspuren für Abbieger sollen dafür sorgen, dass der Verkehr zwischen Wernigerode und Schierke auch bei geschlossener Schranke rollt. Zudem muss die Schrankenanlage in das elektronische Stellwerk eingebunden werden.

Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren, es folgen Untersuchungen zu Flora und Fauna, ab Mitte 2017 wird eine Eisenbahnkreuzungsvereinbarung vorbereitet. Ende 2018 könnte der Bau starten – wann genau, hängt wegen des Umleitungsverkehrs auch von der Sanierung der Landesstraße 100 in Wernigerode ab. Die Kosten von rund einer Million Euro tragen HSB, Harzkreis und Land gemeinsam. Für die Umgestaltung des Umfelds, die voraussichtlich knapp drei Millionen Euro kosten wird, rechnen die HSB mit 80 Prozent Förderung vom Land.