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Feuerstein-Arena Programm mit finanziellem Deckel

Sport, Musik, Walpurgis - parallel zum Bau der Feuerstein-Arena in Schierke wird das Veranstaltungsprogramm festgezurrt.

Von Ivonne Sielaff 29.05.2017, 01:01

Wernigerode l Die Feuerstein-Arena in Schierke wächst. Die Bauarbeiten laufen nach Plan, so Andreas Meling im Kulturausschuss. Der Schierke-Beauftragte der Stadtverwaltung informierte in der Sitzung nicht nur über den aktuellen Baustand, sondern vor allem über die Arbeiten, die im Hintergrund laufen – wie die Veranstaltungsplanung der Multifunktionsstätte. Eines schickte Meling voraus: „Tägliche Programmhöhepunkte wird es nicht geben." Das sei mit 200.000 Euro nicht zu leisten. Der Stadtrat hatte den städtischen Zuschuss per Beschluss auf 200.000 Euro jährlich gedeckelt. „Das ist das Ziel, das wir einhalten wollen."

Die Arena soll im Dezember öffnen. „Das heißt, wir starten mit einer starken Wintersaison. Wir müssen nun schauen, was wir uns im Sommer leisten können“, so Andreas Meling. „Die Maßgabe des Stadtrates setzt uns unter Zwang, möglichst optimiert zu arbeiten.“

Betrieben wird die Feuerstein-Arena von der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG), die „mit einem Bein“ schon mitten in der Planung für 2018 stehe, wie Roman Müller sagte. „Wir haben schon viele Dinge im Hinterkopf“, so der WTG-Vize. Wie die Eröffnung der Schierker Wintersportwochen im Februar 2018. Auch sei geplant, die Arena für die Walpurgisfeierlichkeiten zu nutzen. „Im Juni wird dort ein größeres Konzert im Rahmen des Schierker Musiksommers stattfinden.“ Vorgesehen sei, die „24 h Trophy“, eine Wanderung über 24 Stunden, im August in der Arena starten zu lassen. Ebenso wie das Radrennen Endurothon. „Es gibt viele Ideen. Wir nageln im Moment die Termine fest“, so Müller.

Angedacht seien außerdem ein Auftritt von Wernigerodes Cheerleadern und ein Floorball-Spiel, für 2019 ein Begegnungskonzert während des Johannes-Brahms-Chorfestivals sowie die Einbindung des Festivals Fantasia. „Zudem wollen wir den Vereinen anbieten, die Stätte zu nutzen. Wir müssen schauen, was da möglich ist.“ Parallel wird am Entwurf einer Entgeld- und Nutzungsordnung für die Arena gearbeitet. Darin soll unter anderem festgeschrieben werden, wie viel das Schlittschuhlaufen kostet.

Die Feuerstein-Arena soll ganzjährig gastronomisch bewirtschaftet werden, ergänzte Andreas Meling. „Wir suchen derzeit nach einem Pächter für die Gaststätte.“ In diesen Tagen laufen auch die Bewerbungsgespräche für den technischen Leiter der Arena sowie die technischen Mitarbeiter. „Wir brauchen Leute, die eine Eismacherausbildung haben oder absolvieren.“ Die Eisherstellung sei ein komplexes technisches Verfahren. Für die erste Saison gebe es aber Unterstützung, informierte Meling. Experten aus Bayern würden die WTG-Mitarbeiter anleiten.

Bis zur Eröffnung ist noch Etliches zu tun. „Das ist ein ganz ambitioniertes Restprogramm für uns als Verwaltung“, so Andreas Meling. Unter anderem müssen die Bestuhlung, die Eismaschine, die Licht-Ton-Technik, Banden, Schlittschuhe, Schläger und Pucks angeschafft werden. „Wir arbeiten unter Zeitdruck. Es darf nichts schief gehen. Was wir brauchen, sind schnelle Entscheidungen.“

Mit Spannung wird zudem die Montage der Dachkonstruktion erwartet. Die zwölf Einzelteile aus Stahl sollen Ende Juni/Anfang Juli aus Polen geliefert werden. „Die Stücke werden vor Ort verschweißt. Man kann das Dach wachsen sehen“, so Meling.

Hintergrund: Die Wernigeröder Stadtverwaltung lässt auf dem Gelände des früheren Natureisstadions eine Multifunktions-Arena errichten. Das Projekt ist ein Baustein der Schierker Ortsentwicklung und wird vom Land zu zwei Dritteln gefördert. Während der Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass die beim Baustart im Mai 2016 veranschlagten 7,1 Millionen Euro bei Weitem nicht ausreichen. Der felsige Untergrund, Preissteigerungen und die Auftragslage in der Baubranche hatten zu Mehrkosten von 1,3 Millionen Euro geführt. Die Gesamtkosten für die Feuerstein-Arena liegen bei 8,445 Millionen Euro.