Ortsentwicklung Im Juni kommt das Dach

Auf der Baustelle der Feuerstein-Arena in Schierke wird wieder gearbeitet. Trotz der Winterpause liegen die Bauleute im Plan.

Von Ivonne Sielaff 27.03.2017, 01:01

Schierke l Die Winterpause ist vorbei. Seit einigen Tagen rollen die Bagger wieder über die Baustelle der Feuerstein-Arena in Schierke. Oberhalb der Tribüne, entlang des Marienwegs, haben die Tiefbauarbeiten begonnen, informiert Marion Brandenburger. „Dort werden Entsorgungsleitungen verlegt“, so die Mitarbeiterin des Wernigeröder Bauamtes. An den Gebäuden rechts und links der zukünftigen Multifunktionsarena wird ebenfalls weiter gebaut. Unter anderem müssen die Treppen eingesetzt werden. Im April starten die Trockenbauarbeiten im Inneren der beiden Funktionsgebäude. Sie sollen später unter anderem Restaurant, Schlittschuhausleihe, Technik und Umkleideräume beherbergen.

Auch der eigentliche Hingucker des Stadion sei „unter Dach und Fach“ – so Marion Brandenburger treffend. Das Los für die Konstruktion des markanten Daches ist vergeben. Der Auftrag ging an das bayerische Unternehmen taiyo europe und die Wiener Stahlbau-Firma Zeman. Der Aufbau des Daches wird voraussichtlich im Juni beginnen.

Die Arbeiten an der Arena liegen nach wie vor im Plan, auch wenn der Wintereinbruch die Bauleute um einige Wochen zurückgeworfen hat. „Die meisten haben sich über den Schnee in Schierke gefreut“, sagt die Bauplanerin. „Wir nicht so.“ Jetzt werde „mit geballter Kraft“ an der Fertigstellung gearbeitet.

Parallel zum Bau laufen die Planungen für die Bewirtschaftung der Arena. „Es ist immer noch möglich, dass wir Ende des Jahres eröffnen“, sagt Andreas Meling auf Volksstimme-Nachfrage. Auf ein genaues Datum will sich der Schierke-Beauftragte der Stadtverwaltung jedoch nicht festlegen. „Wir gehen aber davon aus, dass wir mit einer Winter-Eis-Saison beginnen.“ Vorgesehen sei, von Dezember bis März eine Eisfläche für Schlittschuhlauf, Hockey und Curling anzubieten. Nach einer dreiwöchigen Umbauphase würde sich die Sommersaison anschließen – mit Sport- und Freizeitangeboten für Familien und mit Veranstaltungen. „Das Konzept ist noch ein bisschen offen“, sagt Andreas Meling. „Daran arbeiten wir noch.“

Seit 2016 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung, Stadtrat, Tourismus GmbH und Stadtwerken mit der Struktur des späteren Betriebs. Dabei müssten „enge Regelungen, vor allem steuerliche Fragestellungen beachtet werden, die die Art und Weise des Betriebes einschränken“, erläutert Meling. „Zudem hat der Stadtrats den jährlichen Zuschuss auf höchstens 200.000 Euro gedeckelt. Das spielt auch mit rein.“

Zusammen mit den Beratern von Nymoen sei die AG momentan dabei, ein Modell für die Bewirtschaftung zu stricken. „Wir haben einen ambitionierten Zeitplan“, sagt Andreas Meling. „Mitte April sollen die Entscheidungsgrundlagen vorliegen.“

Hintergrund: Die Wernigeröder Stadtverwaltung lässt auf dem Gelände des früheren Natureisstadions eine Multifunktions-Arena errichten. Das Projekt ist ein Baustein der Schierker Ortsentwicklung und wird vom Land zu zwei Dritteln gefördert. Während der Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass die beim Baustart im Mai 2016 veranschlagten 6,1 Millionen Euro bei weitem nicht ausreichen. Der felsige Untergrund, Preisteigerungen und die Auftragslage in der Baubranche hatten zu Mehrkosten von 1,3 Millionen Euro geführt. Die Gesamtkosten für die Feuerstein-Arena liegen bei 8,445 Millionen Euro.