1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Wernigerode hat Ticket gelöst

Ortsumfahrung Wernigerode hat Ticket gelöst

Nach der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes will Wernigeröder Bürgerinitiative weiter kämpfen.

Von Ivonne Sielaff 09.12.2016, 00:01

Wernigerode l Der neue Bundesverkehrswegeplan ist beschlossene Sache. Der Bundestag hat ihn verabschiedet. Die Wernigeröder Ortsumfahrung zur Entlastung der B 244 wurde in den „vordringlichen Bedarf“ eingeordnet, hat gute Chancen auf eine Realisierung. Brigitte Tannert von der Bürgerinitiative „B 244 – Wernigerode ohne Schwerlastverkehr“ ist noch immer fassungslos vor Glück. „Mit übergroßer Freude haben wir unser erstes Ziel erreicht“, sagt die Wernigeröderin. „Für uns ist das ein riesiges Weihnachtsgeschenk.“

Die Bundesstraße 244 zieht sich auf 7,7 Kilometern durch Wernigerode. Täglich brettern Schwerlaster vorbei an denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, Schulen, einem Krankenhaus, Altenheimen, Pensionen und Hotels. Eine Zumutung für Wernigeröder und Touristen. Die Lösung: eine Ortsumfahrung mit Tunnel durch den Fenstermacherberg und Anschluss an die vierspurige B 6. Davon erhoffen sich die Wernigeröder eine Erleichterung vom Durchgangsverkehr, eine nachhaltige Steigerung der Lebensqualität sowie eine verbesserte Verbindung zum Oberharz.

Brigitte Tannert und die Bürgerinitiative kämpfen schon seit fast 20 Jahren: Unterschriftensammlungen, Treffen mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), mit etlichen Politikern auf Landes-, Kreis und Kommunalebene, zuletzt eine Briefaktion und eine eigene Website.

Die Beharrlichkeit hat sich nun ausgezahlt. Auf ihrem Weg haben Brigitte Tannert und ihre Mitstreiter viel Unterstützung erfahren. „Die Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka (SPD), Manfred Behrens (CDU) und Heike Brehmer (CDU) haben uns geholfen, die Landtagsabgeordnete Angela Gorr (CDU) und Ronald Brachmann (SPD), Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) und sein Amtsvorgänger Ludwig Hoffmann (SPD)“, zählt sie auf. „Das Landesverkehrsministerium, die Landesstraßenbaubehörde, die Fachämter der Stadt und viele engagierte Bürger.“ Sie alle hätten Anteil am Erfolg.

„Mit der Einstufung in den Bundesverkehrswegeplan haben wir die Eintrittskarte für das Projekt gelöst.“ Wann das 90-Millionen-Euro-Vorhaben jedoch gebaut wird, steht noch in den Sternen. „Als nächster Schritt müssen die Planungen anlaufen“, sagt Brigitte Tannert. „Wir hoffen, dass damit möglichst frühzeitig begonnen wird.“ Die Initiative werde dran bleiben, verspricht sie. „Sonst wird es nichts.“

Im Bundesverkehrswegeplan sind etwa 1000 Bauprojekte aufgelistet. Bis 2030 stellt die Bundesregierung 270 Milliarden Euro für deren Realisierung zur Verfügung.