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Bürgerhäuser Zwei Häuser sollen verkauft werden

Die Bürgerhäuser Samswegen und Dahlenwarsleben sollen verkauft werden, in Vahldorf, Klein Ammensleben und Gutenswegen nicht.

Von Vivian Hömke 21.04.2016, 01:01

Dahlenwarsleben l Nach vielen emotionalen Debatten in den Ortschaftsräten und im Hauptausschuss in den vergangenen Wochen und Monaten hat der Gemeinderat der Niederen Börde am vergangenen Dienstag über einen möglichen Verkauf mehrerer kommunaler Bürgerhäuser abgestimmt. Mit knapper Mehrheit sprach sich das Gremium aus dem Sparzwang heraus für die Veräußerung des Gemeindegebäudes in Dahlenwarsleben aus. Mit einem Appell hatte sich Ortsbürgermeister Günter Scharlach (CDU) im Vorfeld an seine Ratskollegen gewandt, sich nicht der Stimme zu enthalten, sondern mit Ja oder Nein zu stimmen. Er selbst bekannte sich klar gegen einen Verkauf. „Sonst haben wir nichts mehr“, sagte er.

„Ich stimme zu, dass wir bestimmte Sachen als freiwillige Leistungen haben sollten. Aber sollten Bürgerhäuser dazu zählen?“, fragte Alexandra Cop (CDU) rhetorisch. Sie wies auf den „enormen Investitionsstau“ in den Gebäuden hin. „Und die Bürgerhäuser werden vielleicht von einem Prozent unserer Gesamtbevölkerung frequentiert“, fügte sie hinzu. Eileen Saager, Leiterin der Finanzverwaltung der Niederen Börde, pflichtete ihr bei: „Es ist eine kleine Gruppe, die mit einer großen Summe jährlich bezuschusst wird“, sagte sie. Die Enttäuschung nach der Abstimmung war Dahlenwarslebens Ortschef Günter Scharlach dennoch ins Gesicht geschrieben.

Ab Januar 2017 soll das Dahlenwarsleber Bürgerhaus für einen Mindestwert von 81 000 Euro zum Verkauf angeboten werden. Die Bewirtschaftung und Unterhaltung des Bürgerhauses in Samswegen durch die Gemeinde soll wiederum bis 2018 eingestellt werden. Anschließend soll das Gebäude zu einem Mindestpreis von 135 000 Euro veräußert werden. Eine deutliche Mehrheit des Gemeinderates hatte am Dienstag für einen Verkauf gestimmt.

„Ich kann für Dahlenwarsleben und Samswegen damit leben, weil es bei den Schulstandorten mehr Ausweichmöglichkeiten gibt“, erklärte Kevin Schimka (FWG) in Bezug auf alternative Treffpunkte für jetzige Nutzer der Bürgerhäuser. Eine Klausel, die dies voraussetzt, ist jeweils auch Bestandteil der Beschlussvorlage.

Auf der Tagesordnung der Sitzung stand am Dienstag in Dahlenwarsleben auch eine Abstimmung über den Verkauf der Bürgerhäuser in Vahldorf, Gutenswegen sowie Klein Ammensleben. In allen drei Fällen stimmte der Gemeinderat dagegen. Bezüglich Vahldorf fiel die Entscheidung mit zehn Nein-, vier Ja-Stimmen und vier Enthaltungen relativ deutlich aus. Für die anderen beiden Orte war es eine knappe Entscheidung gegen einen Verkauf.

Die Abstimmung über die Veräußerung des Bürgerhauses in Gersdorf wurde nach einem Antrag von Günter Scharlach in die nächste Ratssitzung verschoben. Bis dahin sollen weitere Gespräche mit dem Förderverein „Gersdorfer Kessel“ stattfinden, der grundsätzlich Interesse bekundet hat, das Gebäude zu übernehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gibt es laut Vereinsvorsitzendem Thomas Behringer noch ungeklärte Fragen, unter anderem bezüglich der Grundstücksgröße. „Solange die Fakten nicht geklärt sind, stellt sich für uns die Frage nach einem wie auch immer gearteten Nutzungskonzept in keiner Form und Spekulationen in diese Richtung entbehren jeglicher Grundlage“, teilte Thomas Behringer der Volksstimme mit.

Die Bürgerhäuser in Jersleben und Meseberg sollen erhalten bleiben. Eine Abstimmung darüber stand nicht auf der Tagesordnung. Die nächste Gemeinderatssitzung in der Niederen Börde soll am Dienstag, 17. Mai, stattfinden.