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Flüchtlingshelfer Austausch in Groß Santersleben

Zum Erfahrungsaustausch haben sich Flüchtlingshelfer in Groß Santersleben getroffen. Es war das zweite „Café für Flüchtlingshelfer".

Von Constanze Arendt-Nowak 03.04.2016, 12:00

Groß Santersleben l Zu einem Erfahrungsaustausch hat jüngst Julia Tecklenborg, Koordinatorin des Freiwilligen-Netzwerkes „Engagement-Drehscheibe Hohe Börde“, ehrenamtliche Flüchtlingshelfer aus der Hohen Börde sowie Vertreter der Gemeinde und der Ortschaften eingeladen. Im Mittelpunkt bei der zweite Auflage des „Cafés für Flüchtlingshelfer“, die im Groß Santersleber Hopfen-Infohaus stattfand, standen Erfolge ebenso wie Probleme und zukünftige Formen der Integrationsarbeit. Für eine herzliche Atmosphäre hatten Groß Santerslebens Ortsbürgermeister Ulrich Schardt und die ehrenamtlichen Helfer des Hopfenhauses mit selbst gebackenem Kuchen und Kaffee gesorgt.

In drei Ortschaften leben derzeit vier Flüchtlingsfamilien, die von ehrenamtlichen Helfern in ihrem Alltag unterstützt werden. Die sprachliche Barriere ist immer noch ein Hindernis, insbesondere bei offiziellen Terminen in Behörden. In Glüsig sind außerdem aktuell 30 erwachsene Syrer sowie sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zentral untergebracht. Die Minderjährigen werden von Mitarbeitern der Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius betreut.

„Bei uns ist der Kontakt gut, die Familien sind offen gegenüber den Einheimischen, nahmen auch schon an Festen teil“, erklärte Groß Santerslebens Ortsbürgermeister Schardt.

Axel Vösterling, der beruflich mehrmals im Krisengebiet am Mittelmeer im Einsatz und in direktem Kontakt mit dem Flüchtlingsströmen war, berichtete von überzogenen Erwartungen vieler Migranten gegenüber Deutschland. Vösterling warb für eine fordernde Integration der Flüchtlinge, zu der das schnelle Erlernen der deutschen Sprache und die Anerkennung gesellschaftlicher Normen im Deutschland durch die Asylsuchenden gehören.

Sportvereine und Feuerwehren könnten Chancen für Integrationsansätze bieten, zumal der oft noch nicht abgeschlossene Aufenthaltsstatus bei der Vermittlung von Arbeit Probleme bereite und daher sinnvolle Beschäftigungsangebote nötig sind. Auch die Deutschkurse sollten von allen Familienmitgliedern angenommen werden.

Erste Kontakte knüpften derzeit der TSV Niederndodeleben und ehrenamtliche Engagierte aus dem Dorf zu den Sozialpädagogen des Gutes Glüsig. Weitere Sportvereine und Feuerwehren der Gemeinde sollen für die Kooperation mit den Migranten gewonnen werden.

Weibliche Flüchtlingshelfer der Gemeinde haben sich mit den Landfrauen der Hohen Börde verständigt, gemeinsame Kochabende mit den Müttern und Mädchen der Flüchtlingsfamilien vorzubereiten. Auch andere Angebote, um insbesondere Frauen den Weg in das öffentliche Leben weiter zu ebnen, wurden besprochen. Auch Beschäftigungsprojekte für Gartenbau in Glüsig waren Thema am bunt gedeckten Kaffeetisch. In Kürze wird es projektbezogene Fördermöglichkeiten durch das Land für Begegnungsprojekte von Deutschen und Flüchtlingen geben.

Mehr Informationen über die Flüchtlingsarbeit in der Hohen Börde gibt es auf der Internetseite www.hoheboerde.de  unter der Rubrik „Flüchtlingshilfe“