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Kaffeenachmittag Frauenkreis gibt sich gegenseitig Kraft

Ein wunderbares Miteinander pflegen die Mitglieder des Frauenkreises in Nordgermersleben. Einmal im Monat treffen sich die Frauen im Pfarrhaus.

Von Detlef Eicke 22.01.2016, 00:01

Nordgermersleben l Veranstaltet werden die Kaffeenachmittage vom evangelischen Kirchengemeinde Nordgermersleben.

„In besten Zeiten sind es bis zu 30 Frauen, die ich in unserer Mitte willkommen heißen kann“, freut sich Pfarrerin Helgard Steinacker über ungebremste Resonanz. Am Mittwoch sind es 25 Mitglieder gewesen, die den Weg ins Pfarrhaus gefunden haben. Unter ihnen sind auch vier Frauen aus Groppendorf. „Bei Groppendorf handelt es sich um eine sehr kleine Gemeinde. Daher haben wir die Frauen in unseren Kreis aufgenommen. Es ist eine Gemeinschaft entstanden, die sich gegenseitig Kraft gibt“, weiß die Pfarrerin.

Die Tafel im Pfarrhaus ist festlich gedeckt. Irmgard Salomon und Hanni Lewonig haben in gewohnter Weise geübte Hände angelegt und den Rahmen für eine angenehme Zeit hergerichtet. Der dritte Mittwoch im Monat ist für den Frauenkreis ein ganz besonderer Tag. Die Damen machen sich dann immer besonders schick zurecht, freuen sich auf gute Gespräche, Kaffee und Kuchen und lassen die Geburtstagskinder in der Runde hochleben. „Gemeinsam singen wir Lieder, die sich die Jubilare gewünscht haben. Ihnen wird zudem ein Segenswort aus den Herrnhuter Losungen zugesprochen“, beschreibt Helgard Steinacker. In diesem Jahr lautet die Losung aus dem Buch des Propheten Jesaja: „Gott spricht – ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“, so die Pfarrerin. Die Losung trifft zu, es wird an die Frauen gedacht, die aus Krankheitsgründen nicht dabei sein können. „Sie werden in unsere Gebeten mit eingeschlossen. Irmgard Salomon leistet zudem sehr gute Arbeit. Sie besucht die Kranken und hält so die Verbindung aufrecht. Aneinander denken – an die, die längere Zeit fehlen – das ist wichtig.“

Am Mittwoch haben Marianne Schulze Glückwünsche zum 89. und Helgard Steinacker zum 61. Geburtstag empfangen. Zu den Gratulanten gehört auch Uwe Jauch, Superinterdent des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt. Er ist der persönlichen Einladung von Pfarrerin Steinacker gefolgt, um der Gruppe einen Besuch abzustatten. Uwe Jauch zeigt sich gut bei Stimme; mit kraftvollem Gesang wird gemeinsam ein Geburtstagsständchen zelebriert.

Diese Gemeinschaft wird gelebt, weiß die Pfarrerin: „Es ist wichtig, dass die Frauen gesellschaftlich aktiv bleiben und sich nicht isolieren.“ Miteinander ins Gespräch zu kommen, sei ein probates Mittel. Dass die Frauen selber reden, sei von erheblicher Bedeutung. Aus eigenem Erleben werden eindringliche Erinnerungen wachgehalten und Bezug auf die heutige Flüchtlingssituation genommen. „Viele Frauen aus unserer Gruppe waren nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls auf der Flucht. Sie haben erzählt, wie es ihnen damals ergangen ist“, berichtet Helgard Steinacker.