Tonloch Elbeu Angler hoffen auf Aale

Das Elbeuer Tonloch ist ein Mekka für Angler. Viele bleiben bis spät in die Nacht. Auch Spaziergänger machen gerne einen Abstecher dorthin.

Von Gudrun Billowie 18.07.2016, 01:01

Elbeu l Das Tonloch liegt versteckt hinter einem Ringwall. Viele Wolmirstedter kennen den See, vor allem, weil sie als Kinder darin gebadet haben. Inzwischen gehört das Gewässer dem Deutschen Anglerverband DAV. Und dessen Mitglieder finden dort reiche Beute.

Thomas Bujack und Lorris Senfftleben haben ihre Klappstühle am Ufer aufgestellt, doch noch bleibt ihnen keine Zeit, darauf Platz zu nehmen. Sie versehen ihre Angeln mit Ködern, werfen die Schnüre schwungvoll ins Wasser, weit fort vom Ufer. Mit etwas Glück beißen Karpfen, Schlei oder Aal an. Auch Hechte leben in den Tiefen des Wassers. Im Uferbereich haben außerdem viele besondere Tiere wie Eisvögel ihre Heimat gefunden. Sogar ein Waschbär wurde bereits gesichtet.

Das Elbeuer Tonloch entstand in den 1930er Jahren. Der Ton wurde für den Bau des Mittellandkanals ausgehoben und als Dichtmaterial für die künstliche Wasserstraße verwendet. „Es ist sogenannter blauer Ton“, erzählt ein Angler, „der dichtet besonders gut ab.“

Aus der Zeit des Tonabbaus erzählen nur wenige Fotos. Im Museum gibt es eins, das den terrassenförmigen Abbau dokumentiert. Wegen dieser Terrassen ist das Tonloch im Zentrum 13 Meter tief, zum Ufer hin würden Taucher auch in jeweils acht, sechs und vier Meter Tiefe auf Boden stoßen. Die Taucher kommen regelmäßig ans Tonloch, helfen unter anderem dem Angelverband bei der Reinhaltung des Gewässers.

Außer den wenigen Fotos sollen auch alte Loren an die Zeit des Tonabbaus erinnern. Angler erzählen, dass sie im Uferbereich unter der Wasseroberfläche zu finden sind.

Thomas Bujack und Lorris Senfftleben haben sich doch noch auf ihren Klappstühlen niedergelassen. Sie und die anderen Angler müssen sich keine Sorgen machen, dass es im Tonloch eines Tages keine Fische mehr gibt. Jeder Angler schreibt akribisch seinen Fang auf. So gibt es immer einen Überblick darüber, wieviele Fische entnommen und vom Anglerverband einmal im Jahr wieder ins Tonloch gesetzt werden, um die Population stabil zu halten.