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Weiter Bedarf Räte wollen Bürgerhaus behalten

Der Klein Ammensleber Ortschaftsrat hat über die Zukunft des Bürgerhauses diskutiert. Das Haus ist zum Großteil vermietet.

Von Ariane Amann 31.03.2016, 23:01

Klein Ammensleben l Die Bürgerhäuser in den Ortschaften und der Willen der Gemeinde, die Bewirtschaftung dieser Häuser einzustellen, sorgt seit einigen Wochen für Unruhe in den Ortsteilen. In der Sitzung des Gemeinderats Anfang März waren die Tagesordnungspunkte, in denen es um die Einstellung der Bewirtschaftung der Bürgerhäuser ging, wegen verbleibender Fragen von der Tagesordnung genommen worden. Nun werden die Bürgerhäuser und ihre Zukunft in den Ortschaftsräten diskutiert, so am vergangenen Mittwochabend auch in Klein Ammensleben.

Ortsbürgermeister André Baars stellte gleich zu Beginn der Diskussion klar: „In Klein Ammensleben kann nicht einfach das Bürgerhaus abgeschafft werden. Im Gebäude sind ein Kindergarten samt Sportraum, ein Zahnarzt, eine Ergotherapie-Praxis und der Heimat- und Geschichtsverein.“ Mit all diesen Nutzern sei es illusorisch, die Bewirtschaftung bereits wie von der Gemeinde geplant zum 1. Januar 2017 einzustellen. „Und dabei ist das Untergeschoss des Hauses nicht einmal nutzbar, weil der Keller nass ist“, ergänzte Baars.

An einen Verkauf könne man laut Baars erst denken, wenn die offenen Fragen rund um die aktuelle Nutzung des Hauses geklärt seien. Den Kindergarten könne man nicht einfach vor die Tür setzen, Mietverträge ließen sich nicht fristlos kündigen. Mit dem momentanen Vermietungsstand sei das Haus gar nicht lieferfähig. „Vielleicht könnte die Verwaltung auch darüber nachdenken, nach dem Leerzug im Bürgerhaus Wohnungen auszubauen.“

Auch Ortschaftsrat Volker Gleitzmann sprach sich gegen einen zeitnahen Leerzug des Hauses aus. „In Klein Ammensleben gibt es doch sonst schon nichts mehr.“ Ein Verkauf des Hauses sei seiner Meinung nach ohnehin erst möglich, wenn der Klein Ammensleber Kindergarten in die neue Gemeinde-Kita umgezogen ist, die in Groß Ammensleben auf der Domäne entstehen soll. „Wann das genau sein wird, steht ja noch gar nicht fest.“

Gleitzmann wies auch darauf hin, dass der Spielplatz, der momentan noch zum Kindergarten gehört, nach einem möglichen Verkauf des Bürgerhauses nach Möglichkeit für die Allgemeinheit zugänglich sein sollte: „Am besten fände ich es, wenn der Spielplatz dann für alle Kinder und Eltern hier bliebe, aber vom Rest des Grundstücks abgetrennt würde, damit er im Gemeinde-Eigentum bleibt.“ Den Vorschlag einer Schließung des Bürgerhauses zum Jahr 2017, wie die Gemeindeverwaltung es anstrebt, hält er für indiskutabel.

Kevin Schimka, ebenfalls Mitglied des Ortschaftsrates, erklärte: „Ich könnte schweren Herzens dem Ende der Bewirtschaftung zustimmen, wenn der Rohbau für die neue Kita in Groß Ammensleben steht.“ Er ergänzte noch, dass ein Kauf durch eine soziale Einrichtung oder einen Verband möglicherweise auch Gutes hätte, wenn ein Pflegeheim oder Ähnliches im Bürgerhaus eingerichtet würde. „Aber das ist natürlich Spekulation und in weiter Ferne“, sagte Schimka.

Die Beschlussvorlage der Gemeinde zum Ende der Bewirtschaftung in Klein Ammensleben kassierte der Ortschaftsrat nach der Diskussion einstimmig mit fünf Ablehnungen.