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Europäischer Tag der Parks Rentnerin radelt fast täglich durch den Stadtpark

Am Sonntag ist europäischer Tag der Parks. Doch warum sind die
Grünanlagen bei vielen Menschen so beliebt? Eine Umfrage unter Besuchern im Stadtpark Rotehorn in Magdeburg zeigt, warum.

Von Natalie Häuser 20.05.2015, 12:30

Magdeburg l Waltraud Christel (72) ist fast täglich mit dem Fahrrad im Stadtpark Rotehorn unterwegs. Am frühen Nachmittag macht sie sich auf den Weg und ist meist bis zum Abend auf Achse. Die Rentnerin erzählt:

"Ich bin extra nach Cracau gezogen, da es sich in Parknähe schön wohnt. Das Grün ist herrlich. Im Frühjahr finde ich es hier besonders schön. Wenn die Vögel richtig loslegen. Das ist ein schönes Gezwitschere. Und ich habe hier schon Rehe und Eichhörnchen beobachtet.

Es hat sich viel getan hier. Heute ist der Park gepflegter als zu DDR-Zeiten. Die Wege waren mal Schotter, aber wurden, immer wenn Hochwasser war, davongespült, deshalb hat die Stadt sie später asphaltiert. Aber irgendwie hat der Rotehornpark dadurch ein bisschen Charakter verloren.

Wenn hier heute allerdings richtig was los ist und die Leute mit ihren Scootern (Anm. d. Red.: Segways) fahren oder die Autos einen rechts überholen, dann ärgere ich mich auch mal. Und über Hundehaufen, die Halter liegenlassen. Und an Feiertagen ist hier immer viel Rummel. Wie zum 1. Mai, da war hier ein Saufgelage. Es lagen sehr viele Bierflaschen rum. Da haben sich die Pfandsammler gefreut. Heute sind die Mülleimer ja leer, aber wenn hier viele Menschen sind, reichen sie nicht aus. Die Besucher können doch ihren Mist mitnehmen. Da gibt es Plätze an den Mülleimern, wo die Pfandflaschen reingesteckt werden können.

Da erinnere ich mich lieber an die schönen Familienausflüge von früher, wo das noch nicht so war. Als Kind mit den Eltern aufs Rad, dann bei Bortscheller ein Eis gegessen und dann mit der Fähre für fünf Pfennig wieder rüber in den Rotehornpark. Wir hatten keinen Computer, also waren wir draußen."