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Hagen Eichler über die Stellenplanung für Lehrer: Und nach der Rettung?

27.08.2013, 01:16

Es war ein Stoßseufzer, den Stephan Dorgerloh gestern ausstieß, wenige Tage vor Schuljahresbeginn. "Die 120 Stellen waren unsere Rettung", gestand der Kultusminister. Der Satz spricht Bände. Es geht um jene zusätzlichen 120 Lehrer, die er einstellen durfte - nach langem Gerangel mit seinem Parteifreund, Finanzminister Jens Bullerjahn. Wobei das Wort "zusätzlich" täuscht: Insgesamt hat das Ministerium 340 Stellen besetzt. Die Zahl altgedienter Kollegen, die das Lehrerzimmer für immer verlassen, ist aber deutlich größer. Mit jährlich 600 bis 800 ausscheidenden Lehrern rechnet die Gewerkschaft GEW.

Wenn 120 (eigentlich nicht vorgesehene) Stellen die Rettung bedeuten: Woher soll die Rettung eigentlich im nächsten Jahr kommen? Und im Jahr darauf? Die Zahl der Schüler bleibt auf niedrigem Niveau konstant, die Lehrer werden weniger. Das kann nur heißen: Im nächsten Jahr beginnt das Gezerre erneut. Ob das die dringend gesuchten jungen Referendare anlockt? Wohl kaum.