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Durch Kalenderspenden fördert die Volksbank zehn Projekte im Jerichower Land Wie das Geld von der Bank einen bunten Stiefelkaktus zum Leben erweckt

Von Falk Heidel 02.11.2013, 02:08

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Viele kleine Dinge förderte die Volksbank mit insgesamt 3470 Euro aus Spendengeldern der Kalenderaktion.

Burg/Krüssau/Königsborn l Fanny Fröschki und Helgamaria Graßhoff halten ein riesengroßes buntes Tuch in die Höhe. Volksbank-Vorstand Steffen Trost lässt sich die aufgetackerten bunten Bommeln und die vielen kleinen Hände auf diesem Laken erklären: "Das haben die Kinder gebastelt als Dankeschön für das Geld aus der Volksbank, mit dem wir einen Stiefelkaktus finanzieren", erklärt Fanny Fröschki vom Königsborner Kindergarten. "Und warum die vielen Hände"?, fragt Trost: "Ganz einfach, das sind die Unterschriften unserer Kinder. Schreiben können sie ja noch nicht." Fröschki erntet dafür im Sitzungssaal der Burger Volksbank Applaus und ein Gruppenlächeln.

Doch der Wissensdurst der Volksbankgäste ist noch nicht gestillt. Trost bohrt weiter: "Was ist denn ein Stiefelkaktus?" Fröschkis Kollegin Helgamaria Graßhoff erklärt: "Von dem Geld bekommen wir je einen Stiefeligel und Stiefelkaktus. Da können alle Kinder ihre Schuhe und Stiefel umgedreht zum Trocknen aufhängen, wenn sie nach dem Spielen im Herbstmatsch in die Einrichtung kommen."

Anfang des Jahres hatte die Volksbank knapp 5000 Jahreskalender kostenlos an ihre Kunden verteilt - und um eine Spende für einen guten Zweck gebeten: "Manche haben zehn Cent in das Sparschwein gesteckt, andere fünf Euro", erzählte Ivonne Litschke. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Bank zuständig. Und Steffen Trost meinte: "So manch Oma oder Opa wusste ja, dass vielleicht gerade ihr Enkel von dem Geld profitieren wird."

Die kleinen Beträge summierten sich auf 3470 Euro. Dieses Geld hat die Bank auf zehn Vereine, Kindertagesstätten und andere Institutionen aufgeteilt.

Neues Inventar nach Einbruch in Jugendclub Dretzel

Profitiert hat unter anderem der Feuerwehrverein Dretzel, der im Ort einen Jugendclub aufgebaut hat. "Wir hatten im April einen schweren Einbruch. Die Einbrecher haben teilweise wertvolles Inventar mitgehen lassen - es war nix mehr da", sagte Diana Hocke. Jetzt haben die Dretzeler von dem Geld einige "Gesellschaftsspiele" angeschafft, auch eine Spielekonsole.

Ganz andere Interessen haben die 19 Schützlinge der Schlagenthiner Kinderkrippe. Ulrike Helm und Kati Tluste erzählten von den neuen Spielgeräten wie Schubkarren, Sandspielzeuge und einen Wassermatsch-Tisch für den Krippenspielplatz.

Volksbank-Vorstand Steffen Trost meinte: "Uns ging es darum, das Geld auf verschiedene Bereiche sowie im gesamten Jerichower Land zu verteilen.

Ein anderes Thema sind die derzeitigen Bauarbeiten an der Kirche zu Krüssau. Detlef Meier von der Kirchengemeinde sagte: "Wir stecken derzeit mitten in der Sanierung, da ist natürlich jeder Euro willkommen. Die Summe von 440 000 Euro muss mit Fördergeldern und Spenden aufgebracht werden." Der erste Bauabschnitt mit Turm und Westgiebel ist seit Juni fertig. Die Kirchturmspitze war am 7. November 2012 herunter geholt worden. Am 5. Juni wurde dann die sanierte und zehn Tonnen schwere Kirchturmspitze mit einem Kran wieder aufgesetzt. Im September feierten die Krüssauer das 300-jährige Bestehen ihrer Kirche.

Geld für die Errichtung eines neuen Spielplatzes floss nach Trypphena. Den dortigen Feuerwehr-Förderverein gibt es erst seit einem Jahr, erzählte David Friedrich: "Der Spielplatz ist eines unserer ersten Projekte."

Für die Kinderstarts beim großen Sommerreitturnier in Pietzpuhl verwendete Eichenhof-Vereinsvorsitzender Lutz Gotzel das Volksbank-Geld. Die Arbeit mit jungen Reitern gehört zu Gotzels Schwerpunkten: "Es gibt derzeit im gesamten Jerichower Land erschreckend wenig junge männliche Reiter."

Grundschulleiter Holger Arnold aus Biederitz vertrat den Förderverein seiner Bildungsstätte. Er erklärte, dass das Geld für die Anschaffung von Spielgeräten in der Pausengestaltung verwendet wird. Immerhin trägt das Haus das Prädikat "Gesunde Schule".

Laut Ivonne Litschke gibt es die Kalenderspenden-Aktion "seit fast 20 Jahren". Profitiert hat auch die Kanu-Abteilung des Güsener Handballclubs bei der Anschaffung eines Anhängers. Geld gab es auch für die Jerichower Grundschule, die neue Spielgeräte anschaffen will.