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Theatergruppe des Gymnasiums begeister Mitschüler, Elter und Lehrer mit "Dornröschen" Neunmal 100 Jahre Schlaf in drei Tagen

Von Sebastian Siebert 01.03.2014, 02:28

Neun Vorstellungen hatten die Mitglieder der Theatergruppe des Gymnasiums seit Mittwoch. Im Akkord spielten sie vor den Mitschülern des Gymnasiums und der Sekundarschule, den Grundschülern und ihren Eltern und Lehrern.

Gommern l Während die Zweitklässler den Raum verlassen und noch über die Witze aus dem Theaterstück kichern, öffnen Königin und König die Fenster, zwei Feen stellen die Requisiten zurück auf die Anfangsposition und Dornröschen beißt herzhaft in ihr Pausenbrot.

Gerade ging die achte von neun Vorstellungen der Theatergruppe zu Ende. Seit Mittwochabend, an dem sie die Generalprobe vor ihren Eltern und Lehrern bestanden haben, sind die 13 Schüler zu einem fast schon professionellem Kollektiv zusammengewachsen, das ein Ziel eint: eine gute Vorstellung zu bieten.

Die Geschichte von Dornröschen wird dabei neu erzählt. Die Besucher - die fünften und sechsten Klassen des Gym- nasiums sowie der Sekundarschule und alle Grundschulklassen Gommerns - sahen, wie Laura Hartung als "Große Schwester "ihrem kleinen Bruder" Bennet Knoll etwas genervt die Geschichte vorliest und dabei immer wieder die Szenen kommentiert - ironisch bis sarkastisch. Es sei eine Geschichte aus der Zeit, bevor der Humor erfunden wurde, sagt sie.

Stimmt aber nicht ganz, denn die Aufführung der Theatergruppe ist gespickt mit vielen Witzen und hat sogar einige Slapstick-Einlagen. So gibt es unter den guten Feen (gespielt von Joelle Fischer und Mandy Kramer) auch eine, deren Gabe "Coolness" ist, womit sie die Königstochter auch ausgestattet. Nur die Fee des Fleißes (Lucy Marie Frahm) wird vom König (Jannis Langer) wieder ausgeladen, weil der Koch (Anna Karola Brahmann) und dessen Gehilfe (Marlene Schneider) eine Torte zu wenige gebacken haben. Die Fee lässt Dornröschen (Marika Roos) daraufhin in einer hundertjährigen Schlaf fallen.

Das Mädchen kann nur von Prinz Hans (Johannes Wingert) gerettet werden, den sie übrigens im Chat kennengelernt hat. Er hat es immer wieder versucht, das Dornendickicht zu durchbrechen. Weil er dabei so fleißig war, öffnet die Fee das Dickicht schließlich. In weiteren Rollen spielten Romy Pfefferkorn, Gian Luca Stach-Prüfer, Jari Zeibig und Hans Wühling.

Während der vielen Aufführungen hatten die Theaterschüler mit ganz weltlichen Problemen zu kämpfen. So hatte Lucy Marie Frahm bei der Generalprobe Fieber und fehlte am zweiten Tag ganz. Joell Fischer sprang ein und spielte am Donnerstag eine Rolle mehr. "Und es hat keiner mitbekommen", berichtete Gruppenleiterin Heike Larek.

Am Freitag war Lucy Marie fit genug, um die vier Aufführungen durchzuhalten. Für Dornröschen war die letzte Aufführung besonders aufregend. "Es sind viele ehemalige Klassenkameraden dabei", verriet Marika. Die anderen fanden eher die Generalprobe aufregend.

"Die erste Aufführung ist besonders aufregend. Auch, weil so viele Eltern da sind", sagte Lucy Marie Frahm. Nun, kurz vor der letzten Aufführung, sei sie fast ein wenig traurig, dass alles vorbei sein werde.

"Jeden Mittwoch bleiben wir in der siebten und achten Stunde länger in der Schule. Aber jetzt zahlt sich das alles richtig aus", sagte sie.

Sie wolle den letzten Auftritt noch einmal richtig genießen.

Das nächste Stück soll dann zu Weihnachten einstudiert werden.