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23. Landesliteraturfesttage Sachsen-Anhalt: Vernissage mit Lesung und Gitarrenspiel Zwei Gloinetal-Geschichten erzählt

Von Bettina Schütze 30.09.2014, 03:11

Rund 30 Besucher konnten am vergangenen Sonnabend zu einer Vernissage mit Lesung und Gitarrenspiel im Rahmen der 23. Laiteraturfesttage des Landes Sachsen-Anhalt im "Angelland" Wüstenjerichow begrüßt werden.

Wüstenjerichow l Organisiert und vorbereitet wurde die Veranstaltung vom Künstlerkreis der Jerichower Schweiz sowie Fischermeister Uwe Marx. Die Lesung stand unter dem Motto "Geschichten aus dem Gloinetal".

"Unser Ziel ist es, dass sich die Besucher dem Lebensgefühl der Jerichower Schweiz hingeben", so Olav Fabricius. Er präsentierte den Zuhörern zwei Geschichten. Zum einen die "Geschichte der Klopsburg", die sich bei Ringelsdorf befand und eine Schwesterburg der Burg Ziesar ist. Zum anderen erfuhren die Besucher viel Interessantes über "Die Seejungfrau von Wüstenjerichow". In dieser Geschichte wurde geklärt, warum im Dorfteich von Wüstenjerichow ein großer Stein liegt.

Die Dörnitzerin Doreen Fricke präsentierte ihren selbstgemachten Skulpturenpark, darunter auch einen Wolf, sowie selbstgemalte Bilder.

Unter den Besuchern waren auch Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly und die Flämingkönigin 2014 Eva von Holly. "Es ist zu Hause viel zu schön. Wir sagen es nur nicht genug weiter", machte Frank von Holly mit Blick auf die schöne Jerichower Schweiz deutlich.

Gundermann-Lieder

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten Ronald Schier und Jörg Deumelandt von der Gruppe "Ostwind" aus Drewitz. Sie sangen vornehmlich Lieder vom deutschen Liedermacher und Rockmusiker Gerhard Gundermann.

Gerhard Rüdiger Gundermann wurde am 21. Februar 1955 in Weimar geboren. Er starb am 21. Juni 1998 in Spreetal. Vor der deutschen Wiedervereinigung galt Gundermann speziell als Sprachrohr der Menschen im Lausitzer Braunkohlerevier. Er wurde häufig kontrovers diskutiert, da einige seiner Texte sich sehr direkt mit den kleineren und größeren Problemen der Menschen im Revier auseinandersetzten. Nach der Wiedervereinigung widmete er sich verstärkt dem Umweltschutz und äußerte sich sehr kritisch über die soziale Entwicklung im Osten Deutschlands. Seine oft von einem melancholischen Unterton geprägten Lieder spiegeln teils eine sehr persönlich wirkende Auseinandersetzung mit den Themen Leben, Tod und Sterben wider. Wenn Gundermann in seinen Texten politische, umweltspezifische und soziale Inhalte thematisierte, wurden diese in der Regel untermalt durch die eigene Erfahrungswelt im beruflichen und privaten Alltag. Durch die derart vermittelten Themen gelten Gundermanns Lieder als getragen von einer persönlichen Authentizität.

Aber auch Oldies und das von einigen Gästen gewünschte "Hamsterlied" fehlten nicht im Repertoir der beiden Drewitzer Musiker.