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Fairen Handel mit Weihnachtsbäumen unterstützen Händler mit Initiative "Fair Tree" Unser Weihnachtsbaum - ein gebürtiger George und aufgewachsen in Dänemark

Von Arlette Krickau 22.12.2011, 05:28

Hilfe leisten, indem man einen Weihnachtsbaum kauft - mit der Initiative Fair Trees wird genau das umgesetzt. Auch Weihnachtsbaumhändler der hiesigen Region unterstützen das Projekt, dass Zapfenpflücker begünstigen soll.

Schermen l Die wenigsten unter uns werden wissen, dass ihr Weihnachtsbaum wahrscheinlich aus Georgien kommt und er zwischendurch die Dänische Staatsbürgerschaft hatte. Denn die meisten Nordmanntannen werden aus den Samen des transkaukasischen Staates etwa zehn Jahre in Dänemark gezogen. Von dort kaufen die deutschen Händler auch die Weihnachtsbäume, die dann hierzulande in den Wohnstuben erstrahlen.

Doch wie aufwändig und schwierig die Gewinnung der Samen ist, weiß hierzulande kaum jemand. "Seit Jahrzehnten arbeiten die georgischen Zapfenpflücker unter Einsatz ihres Lebens. Die Samen werden manuell unter primitiven Bedingungen geerntet. Die Zapfenpflücker klettern dazu in die bis zu 30 Meter hohen Nadelbäume, um an die Samen zu gelangen. Viele von ihnen arbeiten ohne Sicherheitsausrüstung. Arbeitsunfälle - auch tödliche - sind an der Tagesordnung", weiß Karsten Schulze. Er verkauft Weihnachtsbäume seit 1990 in Schermen. Und als sein Großhändler beschließt, das Projekt "Fair Trees" (dt.: faire Bäume) künftig zu unterstützen, stimmt er sofort zu, mitzumachen.

"Dabei handelt es sich um ein Projekt, das das Leben und die Arbeit der Zapfenpflücker verbessern soll", erklärt der gebürtige Niedersachse. "Ein Teil des Umsatzes dieser Bäume fließt nach Georgien und ermöglicht so Sicherheitsschulungen für die Samenpflücker und die kostenfreie Ausleihe einer Sicherheitsausrüstung", weiß Schulze. Außerdem werden auch die Familien der Arbeiter durch Schulbücher, ärztliche Betreuung und finanzielle Zuwendungen unterstützt.

Warum er sich der Fair-Trade-Initiative (dt.: Fairer Handel) angeschlossen hat, kann Schulze ganz einfach begründen: "Ich kenne meinen Großhändler seit Jahren, und ich weiß, dass das Geld genau da ankommt, wo es hin soll. Die Händler waren selbst schon vor Ort und sahen, wofür es eingesetzt wird." Mit dem Kauf eines Fair-Tree-Weihnachtsbaumes bringt man nicht nur Gemütlichkeit in sein Wohnzimmer, sondern auch Hilfe nach Georgien.