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Einwohner aus Bereich Bürgermarkstraße/Oberstraße/Magdeburger Promenade gehen in Offensive Katzenhalter in Sorge: "Wer fängt die Tiere?"

Von Mario Kraus 21.04.2012, 05:23

Fängt ein Burger im Bereich Bürgermarkstraße/Oberstraße/Magdeburger Promenade Katzen ein? Tierhalter sind davon überzeugt. Die Vermutung liege nahe. In den vergangenen drei Jahren verschwanden rund 20 Tiere.

Burg l Jeder der Betroffenen kann seine eigene Geschichte erzählen. Voller Traurigkeit, Erinnerungen und Hoffnung zugleich. Da ist die gepflegte Goldie, die Anita Schulz mit ihrem Mann in der Neuendorfer Straße liebevoll aufgepäppelt hat und die seit 31. März verschwunden ist; da ist die neunjährige Jule, die sich bei Familie Hocke in der Magdeburger Promenade wohlfühlte und die sich auch seit Ende März nicht mehr hat blicken lassen. Und das, obwohl sie nie umherstreunte. Auch Familie Kiel aus der Oberstraße vermisst ihre Meggy seit Anfang März, auf deren Halsband sogar Name und Anschrift versehen waren. Ähnlich ergeht es beispielsweise Susanne Grünwald, Marion Kölling oder Anita Schulz. Alle mussten miterleben, wie ihr Haustier urplötzlich nicht mehr da war. "Unsere Katzen gehören doch zu unseren Familien", sagt Susanne Grünwald.

Derzeit werden vier Tiere vermisst, die in diesem Burger Stadtbereich ihr Zuhause haben. Einfach Zufall oder eine Sache der Natur? "Nein", sagt Armin Burgemeister. Da stecke ganz offensichtlich Methode hinter, der nachgegangen werden müsse. Er brachte den Stein ins Rollen, um herauszufinden, wo sich die Katzen befinden und ob ihnen möglicherweise etwas angetan wurde. "Ich habe Besitzer von Katzen und Einwohner in diesem Gebiet gezielt angesprochen", sagt der junge Mann. Auf diese Weise lernten sich die Tierhalter kennen, deren Katzen verschwunden sind. Alles Einwohner aus diesen Straßenzügen. "Die Detektivarbeit", die der Schwiegersohn von Anita Schulz geleistet hat, mündet nun in der Vermutung, dass ein Burger aus dem Bereich die Katzen einfängt - zu welchen Zwecken auch immer. "Davon sind wir überzeugt", sagt Armin Burgemeister. Und noch konkreter: "Die Tatsache, dass jemand auch Fallen baut, bestärkt uns darin."

Jetzt wollen die Besitzer in die Offensive gehen. "Wir fordern, dass die Tiere sofort freigelassen werden. Ansonsten wird Anzeige bei der Polizei erstattet." In jedem Fall soll bei der Aufklärung nicht locker gelassen werden. Weitere Anwohner, die auch den Verlust ihres Haustieres beklagen, können sich bei Anita Schulz (Telefon 03921/98 74 80) melden.

Auch Burgs Rechts- und Ordnungsamtsleiter Jens Vogler hat Verständnis für die Sorgen der Tierhalter und bestärkt sie darin, wachsam zu sein. "Es ist wichtig, die Augen offen zu halten und ins Gespräch zu kommen", meint der Jurist. Er verweist darauf, dass Tierquälerei eine Straftat darstelle.