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50 Soldaten beackern einen Tag Naturschutzgebiet / Ohne Pflege würde Heide verkrauten Mission Umweltschutz: Bundeswehr befreit Burger Heide von Sträuchern und Bäumen

Von Anja Guse 11.08.2012, 05:21

Ungewöhnlicher Dienstauftrag für die Bundeswehr: Einen Tag lang haben 50 Soldaten aus der Clausewitz-Kaserne in der Burger Heide geackert. Sie entfernten Bäume und Sträucher, damit das Schutzgebiet wieder gedeihen kann.

Burg l Mit Spaten und Freischneider haben sich Waldarbeiter und Soldaten am Mittwoch gemeinsam an ein Projekt gewagt - die Pflege der Burger Heide. Alle paar Jahre muss das Schutzgebiet von jungen Bäumen und Sträuchern befreit werden. Forstwirte sprechen hier von Entkusseln."Ohne diese Pflege würde die Heide durch die Ansamung von Kiefer, Birke, Eiche, Ginster und Traubenkirsche verbuschen", erklärt Christian Block. Das soll verhindert werden. Denn die Burger Heide ist ein Schutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und muss in ihrer Art erhalten bleiben. Hier leben unter anderem Zaun- und Mauereidechsen.

Während zwei Forstwirte dutzende Bäume kurzerhand absägten, zogen die 50 Soldaten des Burger Logistikbataillons 171 kleinere Bäume und Sträucher per Spaten und Hand aus dem Boden. Mehr als sechs Stunden arbeiteten die Frauen und Männer in der kniehohen Heide, die an einigen Stellen bereits lila zu blühen beginnt.

Für Oberstleutnant Armin Sprengel, Kommandeur des Bataillons, ist diese Hilfe selbstverständlich, auch wenn es nicht einfach gewesen sei, die Soldaten für einen Tag aus der Ausbildung zu nehmen. "Der Umweltschutz nimmt bei uns eine hohe Priorität ein, zumal die Burger Heide zu unserem Übungsgebiet zählt", sagt er. Da sei ein Umwelttag mit Pflegearbeiten in der wertvollen Heidelandschaft Ehrensache.

Die Unterstützung ist für Christian Block vom Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt eine große Hilfe, auch finanziell. Die Soldaten haben gemeinsam mehr als 300 Arbeitsstunden geleistet und etwa ein Drittel der Heide bearbeitet. Die Forstwirte hätte dafür mehrere Wochen benötigt. "Und für eine Arbeitsstunde eines Waldarbeiters werden rund 50 Euro veranschlagt", erklärt der Revierleiter die Rechnung am Rande der Aktion.

Für die Soldaten war der Dienstauftrag an diesem Tag eher ungewöhnlich. Dennoch wurde er ohne Murren durchgeführt. Oberstleutnant Armin Sprengel zeigte sich zufrieden. Seine Frauen und Männer haben aber nicht nur der Umwelt geholfen, sondern zugleich mehr über die Natur erfahren. Denn eine Baumkunde durch den Revierleiter war ebenfalls selbstverständlich.