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Stadt wirbt auf Homepage für die Lokale Aktionsgruppe / Künstlerstadt schlägt Theatersaal vor Leader: Auch Privatprojekte gefragt

Von Gesine Biermann 21.01.2015, 02:07

Seit vielen Jahren profitieren sowohl Kommunen, als auch private Bürger oder Vereine in der Region vom EU-Leader-Programm. Erstmals können nun auch Privatpersonen ohne Beitragszahlung Mitglied in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark werden

Kalbe l Über 100 verschiedene Projekte von Vereinen, Kommunen, Kirchen und Bürgern wurden seit 2007 gefördert. Mehr als 5,7 Millionen Euro wurden aus dem Leader-Topf der EU allein in der Altmark zur Verfügung gestellt.

Und auch Kalbe hat in den vergangenen Jahren umfangreich von dem Förderprogramm für strukturschwache Regionen profitiert. Allein in das Kulturhaus flossen hohe sechsstellige Eurobeträge.

Aber auch private Projekte wurden gefördert. Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth erinnert zum Beispiel an den Bürgerpark in Vietzen oder die Radwanderraststelle in Kalbe.

Förderungen dieser Art soll es nun auch in den kommenden Jahren wieder geben, betont Ruth: "Die Landesregierung hat den Wettbewerb zur Auswahl der LEADER-Fördergebiete für die kommende Förderphase bis 2020 ausgelobt." Die LAG Mittlere Altmark, der auch die Einheitsgemeinde Stadt Kalbe angehört, habe alle Voraussetzungen geschaffen, um sich an diesem Wettbewerb erfolgreich zu beteiligen. Aber auch Privatpersonen oder Vereine können mitmachen. Ab 2015 übrigens können Privatpersonen erstmals ohne Mitgliedsbeitrag eintreten, wie Ruth informiert.

Nutzen will diese Chance laut Ruth zum Beispiel auch der Kalbenser Verein Künstlerstadt. Dessen Mitglieder um Vereinschefin Corinna Köbele würden mithilfe der EU-Förderung gern den Theatersaal des Kalbenser Kulturhauses ertüchtigen. Allerdings würden hier wohl auch erhebliche Eigenmittel fließen müssen, die die Stadt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schultern könne, gab Ruth zu bedenken. Dennoch gab es seitens des Hauptausschusses kürzlich die Zusage einer "unverbindlichen Unterstützung, einfach, um den Weg für den Verein nicht zu verbauen", so Ruth.

Er empfiehlt aber auch allen anderen Kalbensern, sich mit Projektideen an der Entwicklungsstrategie zu beteiligen. Wie wichtig Kalbes Bürgermeister diese Nachricht ist, zeigt, dass sogar auf der Stadtseite derzeit Werbung für Leader zu finden ist.

Wer sich mehr Informationen zum Thema verschaffen möchte, sollte sich zu dem öffentlichen Diskussionsforum am morgigen Donnerstag ab 17 Uhr im Alten Schafstall in Kläden bei Stendal einfinden. Alle Interessenten aus der Region sind dazu herzlich eingeladen. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Rahmenbedingungen für Leader zu erläutern und neue Vorschläge für Handlungsfelder und Projekte mit Akteuren aus der Region zu erörtern.