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Pacht durch einen Verein wird skeptisch gesehen Ferchländer fragen: Wie weiter mit dem Elbehaus?

Von Sigrun Tausche 07.03.2013, 02:14

Die Ortschaftsratssitzung am Dienstag in Ferchland war ausgefüllt von reichlich Diskussionen zu verschiedenen Themen. Eines davon war: "Wie geht es weiter mit unserem Elbehaus?" Verärgerung und Resignation machen sich breit, weil befürchtet wird, dieses Dorfzentrum zu verlieren.

Ferchland l Die Frage stellte Otto Schmidt, Vorsitzender des Ferchländer Angelvereins. Denn der Angelverein hatte schon bald nach der Einweihung des Elbehauses die Verantwortung dafür übernommen, kümmert sich um Ordnung und Sauberkeit, um die Belegung mit Veranstaltungen, um Pflege und Verschönerung der Außenanlagen. Doch damit allein soll es nun nicht mehr getan sein.

Hauptamtsleiter Volker Zunder erläuterte noch einmal, was aus Sicht der Gemeinde mit den Dorfgemeinschaftshäusern geschehen sollte: "Es gibt grundsätzlich das Betreben, ähnlich wie beim Vereinshaus in Parey die Häuser jeweils in eine Hand zu geben, so dass die Kosten für die Gemeinde überschaubar sind. Die Gemeinde zahlt dann einen festen Betrag zu den Betriebskosten dazu."

Beim Vereinshaus in Parey ist das so. Dieses hat das Schalmeienorchester Parey gepachtet. Der Verein trägt die laufenden Kosten, abzüglich des Zuschusses der Gemeinde und der Hausversicherung,, die die Gemeinde als Eigentümer auch zahlt, und sichert Einnahmen durch Weitervermietung für private Feiern oder andere Veranstaltungen. Die Mitglieder der Seniorengruppe, die sich seit Bestehen des Hauses hier trifft, wurden im vorigen Jahr als passive Mitglieder des Schalmeienorchesters gewonnen und genießen für den kleinen monatlichen Obolus nun auch den Vereins-Versicherungsschutz.

Skepsis, als Pächter des Elbehauses klarzukommen

Die Variante, das Elbehaus in der gleichen Form als Pächter zu übernehmen, stößt beim Ferchländer Anglerverein bisher allerdings nicht auf Gegenliebe. Zu groß ist die Sorge, das finanziell nicht hinzukriegen. "Es gibt doch auch noch andere Vereine in Ferchland", spielte Otto Schmidt den Ball weiter.

Dabei blieb es. Eine Lösung, das finanzielle Dilemma, dessentwegen die Gemeinde Elbe-Parey nach derartigen Sparmaßnahmen sucht, beim Elbehaus in den Griff zu bekommen, scheint nach wie vor in weiter Ferne. Und statt das Problem zielstrebig anzugehen, scheinen Angst und Unsicherheit eher sämtliche Initiativen zu lähmen. "Lohnt es sich, hier überhaupt noch was zu machen?" fragte Otto Schmidt angesichts notweniger Pflegemaßnahmen rund ums Haus jetzt zum Frühlingsbeginn.

Immerhin: "Kaufinteressenten für ein gemeindliches Objekt haben sich bisher nicht gefunden", sagte Zunder und bestätigte damit, dass ein möglicher Verkauf des Elbehauses durchaus als denkbare Variante betrachtet wird.

Große Investitionen und große Worte zur Einweihung

Wer hätte sich das träumen lassen, als das Elbehaus im Januar 2004 mit großem Bahnhof eingeweiht worden war! Von "einem Stück Ortsgeschichte", das hier geschrieben wurde, sprach damals Ortsbürgermeister Walter Henning, und von "einem weiteren Ergebnisgemeinsamer Leistung der Gemeinde Elbe-Parey" sprach Bürgermeisterin Jutta Mannewitz. Die Vereine sollten sich hier heimisch fühlen, Traditionen gewahrt werden, war man sich einig.

Ein Teil der ehemaligen Schule war damals zum Vereinshaus umgebaut worden, mit 50 000 Euro Fördermitteln aus der Dorferneuerung, 51 000 Euro aus der Dorfentwicklung, 75 000 Euro vom Arbeitsamt und 183 Euro Eigenmitteln der Gemeinde.

Nach der feierlichen Zeremonie damals am 17. Januar 2004 wurde getanzt und gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Und seither gab es noch manche schöne Feier, tolle Veranstaltungen und Begegnungen in diesem Haus. Lebendige Dorfgemeinschaft eben, die es lohnt, auch weiterhin zu erhalten.