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Genthin richtet für die Flutopfer in Elbe-Parey und Jerichow ein Spendenkonto ein Sporthalle kann 400 Helfern einen Platz für eine kurze Ruhephase bieten

Von Simone Pötschke 12.06.2013, 03:16

Die Sporthalle an der Berliner Chaussee ist in der Nacht zum Dienstag von 55 Helfern des DRK aus Niedersachsen, die in Jerichow im Einsatz waren, als Schlafstätte bezogen worden. Zuvor hatten Freiwillige und Mitarbeiter des Bauhofes aus Genthin 400 Feldbetten des DRK aufgestellt.

Genthin l Udo Schink, Manfred Dahlmann, Torsten Pentzin und Heiko Lorenz, sie sind Helfer der DRK Wasserrettung aus Niedersachsen, haben am Dienstagmorgen ihre ohnehin kurze Nachtruhe auf den Feldbetten in der Sporthalle an der Berliner Chaussee als eine der ersten beendet.

Erst um 3 Uhr in der Frühe hatten sie mit weiteren 51 Helfern ihr Quartier bezogen. Kurz noch eine Zigarette vor dem Aufgang zur Sporthalle und ein kleiner Plausch: Dann geht es zum Frühstücksbüfett, das im Eingangsbereich der Schwimmhalle aufgebaut worden ist.

Als die vier Männer kurz nach 7 Uhr in dem provisorisch hergerichteten Frühstücksraum allen Widrigkeiten zum Trotz gut gelaunt ihr Essen einnehmen, wissen sie noch nicht, an welcher Stelle der Hochwasserfront sie jetzt eingesetzt werden sollen. In Kürze, um 8 Uhr, werden sie dies in der Lagebesprechung erfahren. Es geht wieder nach Lostau.

Dorthin, wo sie seit Sonnabend bereits im Einsatz waren, bevor sie am Montagabend nach Jerichow geschickt wurden, um Sandsäcke zu verlegen. "Es stimmt, die Wasserrettung hat eigentlich andere Aufgaben, aber in einer solchen Situation machen wir einfach alles", entgegnet Udo Schink auf Rückfrage.

Ein Hochwassereinsatz wie der jetzige ist selbst für die ausgebildeten DRK-Männer nicht gerade eine Alltäglichkeit. In Hitzacker 2002 sei man dabei gewesen, einige "kleinere Sachen" folgten, erinnert sich Heiko Lorenz.

In der großen Sporthalle mit 400 aufgestellten Feldbetten hinterließen die ersten 55 DRK-Helfer immer noch einen etwas verlorenen Eindruck.

Am Montagabend hatte der Bürgermeister der Stadt Genthin über Facebook Freiwillige geordert, um die Betten aufzustellen.

Gegen 21 Uhr konnte die Aktion dann beginnen, an der sich wieder auffallend viele Jugendliche beteiligten. Auch Berit und Jonatan, Abiturienten des Genthiner Bismarck-Gymnasiums, waren dabei. Am Morgen hatten sie die Ergebnisse ihrer schriftlichen Abi-Arbeiten erfahren, waren dann in Ferchland im Hochwassereinsatz und folgten dann auch noch dem Hilferuf in die Sporthalle.

In welchem Umfang die Sporthalle in den nächsten Tagen als Übernachtungsmöglichkeit für die Hilfskräfte genutzt wird, ist gegenwärtig noch unklar. Auf jeden Fall aber bleibt die Einrichtung auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Die Stadt Genthin trägt nun auch mit der Einrichtung eines Spendenkontos der Flutkatastrophe in den unmittelbar benachbarten Kommunen Rechnung. Bürgermeister Thomas Barz betonte deshalb, dass die Spendengelder, die auf das angegebene Spendenkonto eingehen, ausschließlich für Betroffene in Elbe-Parey und Jerichow verwendet werden sollen.

Die Kontaktdaten sind:

Zahlungsempfa¨nger: Stadt Genthin

Konto-Nr..: 50500743

BLZ: 81054000 (Sparkasse Jerichower Land)

Verwendungszweck: Hochwasser 2013