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Die Gemeinden Jerichow und Elbe-Parey versuchen, den Opfern zu helfen Sachspenden für Flutopfer und Bedürftige

Von Arlette Krickau 19.06.2013, 03:14

Ferchland/Jerichow/Wust l Nicht nur die Hilfsbereitschaft in Katastrophenzeiten ist enorm, auch die Spendenbereitschaft der Menschen ist immens. Schon seit Tagen werden in Jerichow Sachspenden abgegeben. "Erst lagerten wir sie in einem Klassenraum in der Grundschule, jetzt sind wir damit schon ins Bürgerhaus gezogen", teilt Bürgermeister Harald Bothe mit. Auch aus München kündigte eine Frau schon an, dass sie mehrere Pakete auf den Weg geschickt hätte.

"Wir sind davon beeindruckt und freuen uns, doch es ist schon fast etwas vorgegriffen. Erst einmal müssen jetzt die Evakuierten untergebracht werden, was gut läuft. Wenn dann das Wasser weg ist, müssen sie in ihre Häuser und schauen, welcher Schaden entstanden ist. Erst dann können sie wissen, was sie vielleicht auch an Sachspenden gebrauchen können", erklärt Bothe. Daher sei es besser, mit Sachspenden noch einen Moment zu warten.

Nichtsdestotrotz ist schon eine reichhaltige Menge angekommen: Von Kleidern, Tischdecken, Handtüchern über Spielsachen bis hin zu Wickel-unterlagen, ist im Jerichower Bürgerhaus fast alles zu finden. Durch das Hochwasser Notleidende sind im Jerichower Bürgerhaus jederzeit gern gesehen, um von den Sachspenden etwas zu bekommen.

Ebenfalls reichhaltige Sachspenden hält das Elbehaus in Ferchland bereit. Die Gemeinde Elbe-Parey hat ein Lager mit Sachspenden wie Kleidung, Schuhen, Bettwaren und Heimtextilien eingerichtet. Am Donnerstag wird das Elbehaus von 10 bis 16 Uhr dann seine Türen öffnen. "Hochwassergeschädigte, und darüber hinaus auch Bedürftige, die aufgrund der Evakuierung ihren Ort verlassen mussten, können sich dann die notwendigen Sachen aussuchen und kostenfrei mitnehmen", kündigt Bürgermeisterin Jutta Mannewitz an.

"Die Spenden kamen am Sonnabend aus Hamburg, von ehemaligen Pareyern und auch von Einwohnern aus unserer Gemeinde", erzählt Mannewitz. Die ehemaligen Pareyer riefen vorher an, was vielleicht auch ganz speziell benötigt würde, so dass unter den Sachspenden auch Hundefutter, Chemieartikel, Handtücher, Schuhe, Gummistiefel, Schutzhandschuhe, ganze Betten, Töpfe, Kinderwagen, Geschirr, Lampen, Wolldecken, Tischdecken, sogar eine Küchenzeile mit Kühlschrank und Herd zu finden sind.

"Wir haben uns entschieden, jetzt schon die Spendenaktion zu machen, da bestimmt viele nur eine kleine Tasche gepackt haben. Bei uns findet sich Kleidung für jede Altersklasse. Wir hoffen, wir können damit helfen", sagt Mannewitz.

Damit die Spenden wirklich bei den Notleidenden ankommen, bittet die Verwaltung darum, dass Ausweise mitgebracht werden, so dass diese wirklich den Vortritt erhalten. "Wenn dann etwas übrig bleibt, werden wir einen zweiten Öffnungstermin finden. Auch hier werden dann Flutopfer wieder alles kostenfrei bekommen. Andere Bedürftige können dann für etwa einen Euro das Stück die Dinge erwerben. Der Erlös daraus geht dann auf das Spendenkonto", kündigt Jutta Mannewitz an.

Ansonsten wurde aus Platzgründen auch hier die Spendenbereitschaft erst einmal gestoppt. "Aber vielleicht können auch die, die etwas brauchen, bei uns anrufen. Dann würden wir gezielt danach suchen", kündigte Bürgermeisterin Mannewitz an.