Profis geben den Besuchern Antworten Die Fragerunde

06.03.2015, 01:22

Nach dem Vortrag von Dr. Jörg Schulze hatten die Kinobesucher die Möglichkeit, Fragen an das Ärzteteam (siehe Infokasten) zu stellen. Die Antworten:

1. Meine Mutter ist an Darmkrebs gestorben. Soll ich zur Vorsorge?

Dr. Michael Schwerdtfeger: Wenn man ab 65 Jahren an Darmkrebs erkrankt, liegt das wahrscheinlich am Alter. Wir sagen auch Lebenszeitrisiko. Erkrankt man unter 50 Jahren, hat man es wahrscheinlich geerbt. Vereinfacht kann man sagen: Wenn Ihre Mutter über 65 war, als sie erkrankte, reicht es, wenn sie etwa zehn Jahre vor ihrem 65. Geburtstag zur Vorsorge kommen. Das sollte ohnehin jeder tun, die Kassen bezahlen das. Ist die Mutter vorher erkrankt, sollten Sie gleich zur Vorsorge. Wenn Sie zur Vorsorge wollen, wird kein Arzt Sie wegschicken. Das hat ja auch einen psychologischen Effekt.

2. Man muss zur Darmreinigung so viel trinken. Das macht mir Probleme.

Schwerdtfeger: Fragen Sie sich, was Sie wollen. Wollen Sie, dass Polypen gesehen und entfernt werden? Dann überwinden Sie sich und trinken Sie. Sonst kann man sich die Untersuchung sparen, da müssen Sie durch.

Prof. Dr. Fahlke: Die Reinigungslösung zu trinken, kostet Überwindung. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Man findet auch ohne das viele Trinken eine Lösung. Weniger trinken ist besser, als gar nicht zur Spiegelung zu kommen.

Schwerdtfeger: Meine Meinung: Wenn nach der Reinigung hinten kein Apfelsaft rauskommt, bescheißt man sich selber.

3. Bekommt man während der Spiegelung eine Narkose?

Schwerdtfeger: Man bekommt eine angemessenen Sedierung.

4. Was ist eine angemessene Sedierung?

Schwerdtfeger: Es ist nicht so eine tiefe Narkose wie bei einer OP. Sie werden auch nicht beatmet. Sie schlafen wie im Bett, natürlich werden Sie permanent überwacht. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Sie nichts merken.

5. Ich habe gehört, anstatt der Spiegelung kann man auch eine Minikamera schlucken.

Schwerdtfeger: Das ist eine faszinierende Methode. Der Patient schluckt die Kamera, der Arzt wertet die Aufnahmen aus dem Darm aus. Der Nachteil: Wird ein Polyp entdeckt, kann er nicht gleich entfernt werden. Bei der Spiegelung ist das möglich. Die Kapsel ist außerdem dreimal so teuer wie die Spiegelung, die Kassen zahlen die Kapsel also nicht.

Fahlke: Die vorbereitende Darmreinigung ist unangenehmer als die Darmspiegelung. Und die Darmreinigung müssen Sie auch machen, wenn Sie mit Minikamera untersucht werden.