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Kollekte des Seegottesdienstes kommt der Innengestaltung der Bodendorfer Kapelle zugute Pfarrer Heidenreich predigt vom Wasser aus

Von Anett Roisch 22.08.2013, 03:09

Zum 13. Mal hat das Pastorenehepaar Ingeborg und Hans Heidenreich den Seegottesdienst in Bodendorf gehalten. Die Kollekte ist für die Innengestaltung der 300 Jahre alten Kapelle gedacht.

Bodendorf l Die Glocke der Kapelle am Bodendorfer Teich erklang zum 13. Seegottesdienst. Ingeborg Heidenreich begrüßte die Bodendorfer und im Besonderen die Gäste, die von weit her angereist waren, weil sie ihre Wurzeln in Bodendorf haben. Spannend wurde es, als Pastor Hans Heidenreich in das schwankende Ruderboot stieg. Wird er sein Gleichgewicht halten können oder vielleicht baden gehen? Nein! Wilhelm Hamel aus Hörsingen ruderte gekonnt mit Heidenreich auf den Teich. Rolf Krüger vom Kreisvorstand des Angelvereins hatte den Kahn von Ivenrode per Anhänger nach Bodendorf gefahren. Das Boot schaukelte nun im sachten Wasser. Die zahlreichen Zuhörer konnten sich so hineinversetzen, wie die Menschen die Predigten Jesu vom Boot erlebt haben könnten.

Neben Vogelgezwitscher, Chorgesang, Musik der Hörsinger Bläservereinigung und der Flötengruppe der Gemeinde, gab es Geschichten aus der Bibel zu hören. Über lebendiges Wasser sprach der Pfarrer in seiner Predigt. "Von der Macht der Liebe", sang der Süplinger Volkschor unter der Leitung von Dieter Kählert. Zu den Ehrengästen gehörten auch Besucher aus Süplingens Partnergemeinden. Das waren Gäste aus dem niedersächsischen Süpplingen, die seit 1990 mit den Süplingern befreundet sind, sowie Freunde aus Frankreich und aus Ungarn. "Mit den Franzosen aus Noyant-La-Gravoyère sind wir schon 20 Jahre befreundet. Den Partnerschaftvertrag mit den Freunden aus Ungarn, die in Dudar zu Hause sind, haben wir erst in diesem Jahr unterzeichnet", erzählte Heidelore Bettge vom Partnerschaftskomitee Süpplingen. Die Süplinger waren am Tag zuvor mit ihren Freunden in der Autostadt Wolfsburg. Außerdem waren sie mit ihren Gästen auf dem Kalimandscharo in Zielitz.

Pastorin Ingeborg Heidenreich zeigte auf die Kapelle und lud die Gäste ein, das Innere des kleinen Gotteshauses zu besichtigen. "Tischler Meier hat dort mit der Emporenwand noch einmal ein Meisterstück für sehr moderate Kosten abgeliefert", lobte sie und dankte dem Handwerker und den Anwesenden, die durch ihre Spenden das Vorhaben ermöglicht haben. Als nächstes sollen die Farbgebung und Arbeiten am Dachreiterturm erfolgen. "Wir - die Kirchengemeinde und der Förderverein Bodendorfer Kapelle - haben dafür Fördermittel, müssen aber auch unseren Eigenanteil leisten. Da unser Restgeld fast alle ist, wird auch die heutige Kollekte für die Innengestaltung der Kapelle verwendet", sagte sie.

Noch lange saßen die Gottesdienstbesucher im Schatten der alten Bäume neben der Schlosskapelle, die 1709 erbaut und 1711 eingeweiht wurde, zusammen.