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13. Januar ist der Todestag des amerikanischen Revolverhelden Wyatt Earp Seit 1994 fängt der Wilde Westen in Ostingersleben an

13.01.2014, 01:25

Er war Gesetzeshüter und Glücksspieler. Wyatt Earp, der nordamerikanische Revolverheld, starb am 13. Januar 1929 in Los Angeles. Mit ihm haben die Mitglieder des Westernclubs Ostingersleben nichts am Hut, wohl aber mit dem "wilden Westen", und das seit 20 Jahren.

Von Marita Bullmann

Ostingersleben l Ein Planwagen steht auf der Bühne, John Wayne lehnt lebensgroß hinter dem Klavier an der Wand. Hinter der Bar hängt eine amerikanische Flagge. Willis Saal in Ostingersleben könnte glatt einem Saloon Konkurrenz machen. Allerdings ist er nicht täglich geöffnet.

Die Mitglieder des Westernclubs Ostingersleben haben viel Zeit darauf verwandt, den Saal herzurichten. In diesem Jahr feiern sie Jubiläum. "Als ich vor über 20 Jahren beim Sachkundelehrgang war, um den Waffenschein zu machen, sprach der Ausbilder Christoph Koch an, dass es keinen Verein gibt, in dem mit Unterhebelrepitiergewehr oder Trommelrevolver geschossen wird, alles seien reguläre Schützenvereine", erinnert sich Ingolf Schulze. Er erzählte das im Freundeskreis und am 13. Dezember 1994 wurde der Westernclub Ostingersleben gegründet. 24 Mitglieder zählt er heute, zwei neue kommen jetzt noch dazu, freut sich der langjährige Vorsitzende.

In den ersten Jahren gab es in jedem Jahr ein Fest auf der Wiese am Ortsrand, doch das war zu aufwendig. Da eröffnete sich die Möglichkeit, den Saal der ehemaligen Gaststätte zu nutzen. Viel Geld und Freizeit haben die Mitglieder inzwischen in die Renovierung und Ausgestaltung gesteckt und zweimal im Jahr zu einer Oldie- und Western-Night eingeladen. In diesem Jahr wollen sie etwas Neues probieren. Am 12. April soll es einen Abend geben, der mit Blick auf die Walpurgisnacht gestaltet werden soll. Da werden in Ostingersleben die Hexen los sein, und die Westernclubmitglieder hoffen darauf, dass viele im Kostüm kommen.

Am 14. Juni wollen sie den Ball der Vereine in der neuen Gemeinde Ingersleben ausrichten, und Ende Juli soll Jubiläum gefeiert werden. Da sollen auch alle ehemaligen Ostingersleber zu einem Westernfrühstück eingeladen werden. Vielleicht veranstaltet die Line- Dancer-Gruppe, die von Ilona Prall geleitet wird, auch noch einen Abend, zu dem andere Line Dancer eingeladen werden. Das Jahr hat schließlich erst begonnen.

Der Westernclub ist eigentlich ein Familienverein ohne Nachwuchsprobleme. Zwar kommen auch einige Mitglieder aus Stendal oder Magdeburg, doch die meisten sind Ostingersleber in zwei Generationen. "Wir haben unsere Kinder immer überallhin mitgenommen, und es hat ihnen Spaß gemacht. Inzwischen sind sie auch im Verein", versichert Burghild Langner. Ihr Mann Siegfried ist der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Langners haben Sohn Christoph mit Freundin Vivien Zumpe und Tochter Nancy mit Freund Nicky Bruer "mitgebracht". Erik Wipper ist seinen Eltern Elke und Karlheinz Wipper gefolgt. Auch Annegret und Ingolf Schulzes Söhne Tobias und Christian und Schwiegertochter Nicole Tille sind von allein in den Westernclub gekommen. Inzwischen wächst mit Enkelin Jun schon die dritte Generation heran.