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Themennachmittag der Stadtrezeption / Technische Neuerungen erleichtern den Alltag Praktische Helferlein für Senioren

11.10.2014, 01:10

Wie Senioren sich den Alltag erleichtern können, damit befasste sich der jüngste Themennachmittag in der Haldensleber Stadtrezeption. Dazu gab Klaus Jacobs, Mitarbeiter der kommunalen Beratungsstelle "Besser leben im Alter durch Technik" der Stadt Wanzleben-Börde, Auskunft.

Von Sophia Ebers

Haldensleben l Unter dem Motto "Oma ist krank, was nun?" stand der jüngste Themennachmittag der Stadtrezeption Haldensleben. Klaus Jacobs, Mitarbeiter der kommunalen Beratungsstelle "Besser leben im Alter durch Technik" der Stadt Wanzleben-Börde, nahm sich Zeit, die neuesten Geräte für Senioren vorzustellen,. Denn ob Schlüsselsucher, das Notruf-Handy oder ein Bügeleisen, das sich von selber ausschaltet: Inzwischen gibt es viele technische Möglichkeiten, älteren Menschen das Leben zu erleichtern.

"Wir haben uns gefragt, welche Hilfsmittel das Leben von Pflegebedürftigen zu Hause vereinfachen können", erklärte Jacobs. "Das größte Problem in der Wohnungsanpassung ist natürlich das Badezimmer. Hierfür gibt es inzwischen verschiedene Möglichkeiten, um Komplikationen zu vermeiden. Zum Beispiel die bodengleiche Dusche", erklärte er.

Doch nicht nur im Badezimmer tauchen für Pflegebedürftige Probleme auf. Gerade kleine Alltagssituationen seien für viele schwierig zu bewältigen. Klaus Jacobs hat für vieles eine Lösung parat. So gibt es zum Beispiel eine Knopfhilfe, einen Dosenöffner, einen Überlaufschutz für Waschtische, eine flexible Rampe, einen tragbaren Notrufknopf, eine Klingelumleitung in jeden beliebigen Raum und einen Schlüsselsucher, der bis zu vier Schlüssel einspeichern und finden kann. Als besonders beliebt stellte sich das Bügeleisen heraus. "Dieses Bügeleisen hat einen Sensor im Haltegriff. Es geht automatisch aus und fährt kleine Füßchen aus, sobald es abgestellt wird", sagte Jacobs.

Pflegekasse hilft bei der Finanzierung

Doch obwohl es so eine große Auswahl an technischer Hilfe gibt, sei das Gebiet noch immer relativ unbekannt, wusste er. "Das liegt hauptsächlich an der Finanzierung." Aber Jacobs gab Entwarnung: "Was die Finanzierung angeht, ist momentan viel Bewegung in dem Thema. Von der Pflegekasse bekommt ein Pflegebedürftiger je nach Pflegestufe seit 1995 bis zu 2500Euro Zuschuss pro Maßnahme. Es ist also kein einmaliger Zuschuss. Je nach Veränderung der Pflegesituation können Betroffene diesen Zuschuss immer wieder in Anspruch nehmen. Ab dem 1. Januar gibt es sogar 4000Euro." Auch zinslose Kredite werden angeboten.

Auch die Preise für eine solche Wohnungsanpassung seien inzwischen gesunken. "Es ist inzwischen möglich, die vorhandene Wohnung durch einfache Nachrüstungen mit solchen Automatisierungssystemen auszustatten. Ein kompletter Satz, also ein kleiner Computer, der in dem Sicherungskasten sitzt und alle möglichen Daten aufnimmt, kostet um die 1500Euro. So wird die Wohnung auf alles geprüft: Feuchtigkeit, An- und Abwesenheit durch Bewegungsmelder und so weiter."

Die kommunale Beratungsstelle "Besser leben im Alltag durch Technik" sei hierbei kein Verkäufer, sondern eine Hilfe, Wege aufzuzeigen, erklärte Jacobs abschließend. "Wir stehen für eine kostenlose Beratung und ein Coaching von A bis Z kostenlos zur Verfügung."

Immerhin sind 2,5 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, 70 Prozent von ihnen werden zu Hause gepflegt. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse bedeutet so ein Pflegefall in der Familie für die Angehörigen rund 36 Arbeitsstunden in der Woche mehr - also so viele wie ein zweiter Job.

Integration behinderter Menschen ins Arbeitsleben

Der nächste Themennachmittag in der Haldensleber Stadtrezeption findet am Mittwoch, 15. Oktober, statt. Er steht unter dem Titel "Barrieren abbauen - im Betrieb und im Kopf" und beginnt um 16 Uhr in der Hagenstraße 1. "Leben und Arbeiten zusammen mit Menschen mit Handicaps gehören zum Alltag und sind doch immer wieder eine Herausforderung für Unternehmen, nicht zuletzt aufgrund von Berührungsängsten und Vorurteilen", macht Projektleiterin Katharina Luther deutlich. Als Gesprächspartner hat sie Vertreter des Integrationsfachdienstes der Arbeitsagentur eingeladen. Sie informieren über die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit einer Behinderung am ersten Arbeitsmarkt sowie über rechtliche Rahmenbedingungen, Kündigungsschutz, Förderungsmöglichkeiten, behinderungsbedingte Arbeitsplatzanpassung und -ausstattung.