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Pflanzaktionen mit den Kindern am Bartensleber Weg in Hörsingen lassen die Baumallee langsam anwachsen Das Gießen bringt die meiste Freude

Von Carina Bosse 04.05.2015, 03:33

Die örtlichen "Schölecke-Strolche" aus dem Hörsinger Kindergarten sind oft und gern in der Natur. Darum machte es ihnen auch sehr viel Spaß, zusammen mit Naturfreund Horst-Dietrich Westphal eine junge Stieleiche zu pflanzen.

Hörsingen l Ungläubig staunte selbst Horst-Dietrich Westphal, als er zurückblickte auf die Anfänge der alljährlich um den Tag des Baumes herum initiierten Pflanzaktion am Bartensleber Weg, der in Hörsingen zum Sportplatz führt.

Bereits zum 12. Mal startete der Ranger vom Naturpark Drömling, mittlerweile allerdings schon im Ruhestand, mit den Kindern aus der örtlichen Tagesstätte "Schölecke-Strolche" die Pflanzung für eine junge Stieleiche. Zwölf Jahre, das heißt, die Kinder von damals sind schon oder kommen jetzt aus der Schule, dachte er zurück.

"Die Eiche habe ich aus meinem eigenen Garten", verriet er den Kindern. Denn der Garten von Horst-Dietrich Westphal ist fast selbst schon ein Wäldchen mit einem schier unerschöpflichen Reichtum an Baum-und Artenvielfalt.

Für die Stieleiche, auch Deutsche Eiche genannt, hatte der Naturschützer bereits ein Loch begonnen und lockerte das Erdreich, damit die Mädchen und Jungen es mit ihren kleinen Spaten nicht so schwer hatten, das Erdreich für den Wurzelballen beiseite zu schaffen.

"Wir sind dieses Mal schon am Vormittag zusammengekommen, damit alle Kinder aus unserer Einrichtung mal etwas von der Pflanzung haben und mitmachen können", sagte Viola Mally, die Leiterin der Kindertagesstätte. Denn in den vergangenen Jahren war die Aktion sonst immer am frühen Abend vor dem Maibaumaufstellen vor dem Dorfgemeinschaftshaus gelaufen. So hatten Eltern und Großeltern mit dabei sein können. Meist waren dann allerdings nur die Hörsinger dabei und nicht die Kinder aus Nachbarorten wie Eschenrode, Hödingen oder Weferlingen. Die Entscheidung war goldrichtig, sollte sich doch das Wetter im Laufe des Tages verschlechtern, Regen zog auf und es wurde zum Abend hin kalt und windig.

Die Begeisterung für diese Aktion war den Mädchen und Jungen regelrecht anzusehen. jeder wollte einmal mit dem Spaten Erdreich aus dem Loch heben, jeder wollte im Anschluss das Bäumchen mit dem mitgebrachten Wasser kräftig angießen. In einem Kanister war das frische Wasser eigens herangekarrt worden. Ihre Arbeitsgeräte hatten sich die Kinder eingepackt.

Zum Schutz des Jungbäumchens hatte Horst-Dietrich Westphal eine Drahthose mitgebracht. Sie schützt die Jungpflanze vor dem Verbiss durch Tiere und hält sie aufgrund eines hölzernen Pflocks auch bei stärkerem Wind aufrecht, erklärte er den Kindern.

Der eine oder andere Steppke versprach, mit den Eltern noch einmal vorbeizuschauen und von der Aktion zu erzählen. Einige wollen sogar mit Wasser wiederkommen, damit das Jungbäumchen wachsen und gedeihen kann.

Im Laufe der Zeit ist eine stolze Baumallee aus alten und jungen Bäumchen entstanden. Die heißt in der Fachsprache Arboretum, weil es sich dabei um eine Ansammlung verschiedenartiger Gewächse handelt und nicht um die gleichen Bäume. Doch gerade diese gewollte Vielfalt steckt hinter der Aktion des Naturfreundes und der Kinder.