Reste-Essen zur Probe

Von Marita Bullmann 06.07.2015, 19:32

Trotz der extremen Hitze war das Festzelt in Satuelle am Wochenende voll, als die Feuerwehr-Blaskapelle ihren 55. Geburtstag feierte.

Satuelle l Musik hält jung! Die Feuerwehr-Blaskapelle Satuelle jedenfalls ist der beste Beweis dafür. Am Wochenende wurde mit anderen Kapellen und natürlich dem Publikum gefeiert. Heute Abend steht schon wieder die wöchentliche Probe des Blasorchesters an. Die allerdings wird ein wenig anders verlaufen als sonst, denn vom Gulasch ist in der Festsitzung so viel übergeblieben, dass der Gastwirt heute Abend noch den Rest servieren kann. Ganz in Ruhe mit Blick auf ein tolles Fest werden es sich die Musikerinnen und Musiker heute Abend noch einmal schmecken lassen. Und auf das gelungene Geburtstagsfest können die Musiker ganz bestimmt auch noch anstoßen, denn es gab diverse Fläschchen, die den Jubilaren statt Blumen überreicht wurden.

Viele Gratulanten hatten sich zur Festsitzung am Freitagabend eingestellt. Der stellvertretende Haldensleber Bürgermeister Henning Konrad Otto und Steffen Wendt vom Satueller Ortschaftsrat würdigten die Verdienste des Geburtstagskindes. Henri Künzl, Chef der Satueller Wehr, kam mit großem Präsentkorb, auch die Ortsgruppe der Volkssolidarität, die Chorgemeinschaft Satuelle und der Zielitzer Bergmannsverein "Scholle von Calvörde" gratulierten. Die Sängerinnen und Sänger des Chores hatten nicht nur einen Korb mit flüssigen Geschenken dabei, sondern auch ein musikalisches Geschenk. Sie stimmten ein Lied an, das eigens zum Geburtstag der Blaskapelle gedichtet wurde. Darüber haben sich die Musiker besonders gefreut.

Geschichte im Film

Nach Liedern des Chores und einigen munteren Stücken der Kapelle zog ein Film die Aufmerksamkeit der Besucher im Festzelt auf sich. Hans-Joachim Springborn, der die Kapelle mit seiner Kamera häufig begleitet, hat aus Filmaufnahmen und Fotos einen Film über die zurückliegenden 55 Jahre zusammengestellt, der eine knappe halbe Stunde dauerte. Immerhin hatte die Kapelle in den 55 Jahren ihres Bestehens nur zwei Kapellenleiter. Franz Kruse war Gründungsmitglied und Leiter der Kapelle bis 1988. Seitdem führt Günter Müller die Kapelle. Für sein Engagement wurde er in diesem Jahr mit dem Rolandschwert, der höchsten Auszeichnung der Stadt Haldensleben, ausgezeichnet. Günter Müller leitet nicht nur die Kapelle, sondern bildet auch den Nachwuchs des Orchesters aus.

Erstmals Akkordeonmusik

Am Sonnabend stellten sich weitere Gratulanten ein. Befreundete Musiker spielten im Wechsel auf. Kapellen aus Altenhausen, Behnsdorf und Neuenhofe gaben ihre musikalische Visitenkarte ab. Erstmals war das Akkordeonorchester "De Treckebüdels" aus Colbitz in Satuelle zu einem Festkonzert. "Das war mal ein anderer Klang zwischen den Blaskapellen", sagt Günter Müller und freut sich, dass die Akkordeonspieler so gut ankamen.

Mit den anderen drei Kapellen spielten die Gastgeber des Bläsertreffens nach den einzelnen Vorträgen auch noch ein paar Stücke gemeinsam - den Marsch "Mit leichtem Schritt", die Polka "Am See" und die "Alten Kameraden". Und weil das Publikum sich eine Zugabe erklatschte, erklang auch noch der Steiger-Marsch.

Ähnlich stimmungsvoll ging es am Sonntagvormittag beim Frühstück zu. Das Zelt war wieder gut gefüllt, die Musikfreunde hörten den Satuellern und den Original Zackelbergern aus Neuenhofe zu, ließen sich ihr Frühstück schmecken, sangen oder schunkelten mit, genossen das Beisammensein.

Nur kurze Sommerpause

Die Feuerwehr-Blaskapelle nahm den Geburtstag des Orchesters als Anlass, ihre drei ältesten Musiker zu ehren. Das sind Günter Gerlach, Kurt Bartsch und Alfons Jütte. Die drei erhielten ein Präsent und ihre Frauen konnten sich über Blumen freuen - als Dankeschön, dass sie ihre Männer immer zu den Proben und Auftritten gehen ließen und weiter lassen.

Am kommenden Freitag spielt die Blaskapelle in Eichenbarleben. "Das ist der letzte Auftritt vor der Sommerpause", sagt Günter Müller. Dann können alle ihren Urlaub, teilweise auch mit Kindern oder Enkeln genießen. Aber nur einen Monat lang gilt diese Ruhe. Am 22. August steht der nächste Einsatz im Kalender. Das Wochenende darauf kommt das Haldensleber Altstadtfest, dann steht das Dorffest in Böddensell an, das Schleppertreffen auf Gut Detzel. Günter Müller könnte noch mehr aufzählen. Bis in den November ist die Kapelle ausgebucht.