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23 Erstklässler lernen in Wegenstedt

Von Anett Roisch 30.08.2015, 20:13

Das "Abenteuer Schule" beginnt in der Wegenstedter Grundschule "Am Wald" für 23 Kinder. Sie feierten Einschulung.

Wegenstedt l Die Aufregung bei den kleinen Schulanfängern ist deutlich zu spüren. Unruhig sitzen sie auf ihren Stühlen, die Schulranzen vor sich auf dem Boden, während Mama, Papa, Oma und Opa in hektischer Betriebsamkeit ein Foto nach dem anderen machen. So viele neue Eindrücke in so kurzer Zeit. Und dabei hat das "Abenteuer Schule" gerade erst begonnen.

Denn bevor die erste Unterrichtsstunde auf dem Plan steht, werden die neuen ABC-Schützen erst einmal von Schulleiter Lutz Handschuh, der Klassenlehrerin Heike Gruszka und von der pädagogischen Mitarbeiterin Jeanette Dannies feierlich begrüßt.

"Alles wird anders, alles wird neu, aber es stimmt, dass ich mich darauf freu", heißt es im ersten Lied. Die größeren Mitschüler laden die Erstklässler in ihrem Einschulungsprogramm zu einem musikalischen Jahr ein. Die Reise beginnt im Frühling an einem Froschteich, führt zum Badesee, durch den Herbst bis in den Winter. Sogar der Osterhase Franz und der Weihnachtsmann spielen im Programm mit.

"Wenn ich einen Hut hätte, dann würde ich ihn vor euch ziehen. Das habt ihr ganz toll gemacht", lobt der Schulleiter. Handschuh gesteht, dass er sich meist erst am Morgen auf dem Weg zur Einschulungsfeier Gedanken über die Worte seiner Festrede macht. "Das ist nicht ganz ungefährlich und brachte mich schon das eine oder andere Mal an den Straßenrand. Aber da vertraue ich auf ein Quäntchen Glück und auf meine Fahrkünste. Vertrauen ist das Wort, zu dem ich heute ein paar Gedanken loswerden möchte", erklärt der Schulchef.

Seiner Ansicht nach spielt Vertrauen heute eine ganz wichtige Rolle im Leben. "Kinder bringen sehr viel Vertrauen mit. Sie vertrauen ihren Eltern, Verwandten und ihren Erzieherinnen in den Tagesstätten. Und sie kommen auch mit sehr viel Vertrauen, Freude und Elan in die Schule", sagt Handschuh. Dass die Kinder gut vorbereitet sind, wüsste er, denn schließlich gibt es schon ein ganzes Jahr vorher Kontakte und Besuche.

"Seid ihr vorbereitet? Habt ihr schon eure Mappen gepackt? Habt ihr schon mal geübt in den Ferien?", fragt er. Jedes Mal erklingt ein lautes "Jaaa". Der Schulleiter versicherte, dass die Pädagogen alles daran setzen, das Vertrauen, das die Kinder mitbringen, nicht zu enttäuschen. Vertrauen sei auch etwas, was er den Eltern mit auf den Weg geben möchte. "Vertrauen Sie Ihren Kindern - in ihren geistigen und körperlichen Fähigkeiten! Diese Kinder sind gut drauf. Sie sind klug und belastbar. Sie werden fast immer mit den Herausforderungen, die die Schule mit sich bringt, fertig", appelliert er. Es sei nicht notwendig, sie über die Maßen zu verwöhnen und ihnen vielleicht noch die Mappe bis in den Klassenraum zu bringen. "Wenn sich unvorhergesehene Dinge entwickeln, verderben Sie ihrem Kind nicht den Spaß an der Schule, haben Sie Vertrauen und zwar zu uns. Wir machen unseren Beruf zum größten Teil schon mehrere Jahrzehnte lang. Wir wissen, was zu erfolgreichem Lernen notwendig ist", versichert er und ergänzt: "Dazu gehört es, bestimmte Normen und Regeln einzuhalten. In der Schule kann nicht jeder machen, was er will. Wenn es Probleme gibt, kommen Sie zu uns, lassen Sie uns reden. Wir finden eine Lösung - also mit Vertrauen in die nächsten Jahre!"