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Verunglückter Vogel hat sich auf dem Storchenhof wieder erholt Wedringer Adebar fliegt mit GPS-Sender von Loburg wieder zu seiner Familie

Von Anett Roisch 10.08.2011, 06:28

Wedringen/Loburg. Der verunglückte Wedringer Storch, der am 2. Juli mit Verletzungen auf dem Gelände des Haldensleber Euroglas-Unternehmens gefunden wurde (Volksstimme berichtete), ist auf dem Storchenhof in Loburg wieder gesund gepflegt worden. Ende Juli durfte er wieder losfliegen und seitdem hat die Volksstimme sich auf dem Laufenden halten lassen, wie es dem Storch - zurück in Freiheit - erging. "Er trägt einen speziellen neuen Sender", verkündete Dr. Michael Kaatz, Geschäftsführer der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg, wie es möglich war, die Fährte zu behalten. Dieser Sender, den der Storch jetzt trägt, ist ein ganz neuer Typ, ein Datenlogger, der schreibt also GPS-Werte im Fünf-Minuten-Takt für neun Monate. "Damit bekommen wir eine ganz hohe Datendichte über das Verhalten des Storches", erklärte Kaatz und ergänzte: "Es gibt eine Einschränkung, man muss in die Nähe des Storches - auf eine Entfernung von etwa 200 Meter - kommen. Wir können dann seine Daten mit einem geeigneten Empfängergerät, das wir besitzen, herunterladen."

Kaatz berichtete, dass der Storch am 29. Juli von Loburg fliegen gelassen wurde und die Ringnummer HE 137 trägt. Zunächst hieß es dann abzuwarten. "Wir wissen nicht, ob er wieder in Wedringen eingetroffen ist. Wir werden aber heute noch mit der entsprechenden Antennenausrüstung auf die Suche gehen. Man kann die Nummer mit dem Fernglas oder auch mit einer kleinen Digitalkamera ablesen. Vielleicht sieht jemand den Wedringer Storch und meldet sich dann bei uns auf dem Storchenhof. Wenn wir ihn gefunden haben, dann laden wir die Daten herunter und wissen, wo er die letzte Woche verbracht hat", sagte der Storchenexperte kurz nach der Freilassung und erklärte: "Spannend bleibt es. Wir hoffen, dass wir den Vogel im nächsten Jahr - wenn er wieder aus Afrika zurück kommt, - aufspüren. Dann können wir genau sehen, zu welcher Zeit er an welchem Ort war." Einen Tag später meldete sich Kaatz mit einer Erfolgsnachricht bei der Volksstimme: "Ja, wir haben den Storch in Wedringen gefunden und seine Daten heruntergeladen. Die werden wir jetzt auswerten und genau sehen, wo sich unser Freund herumgetrieben hat."

Auch Peter Loskarn, Artenschutzbeauftragter des Landkreises Börde, freute sich: "Der Storch ist wirklich wieder zum Nest nach Wedringen gekommen. Familie Trautvetter hat ihn mit dem Fernglas, das ich ihnen zur Beobachtung des Horstes dort gelassen habe, entdeckt. Inzwischen sind die Jungen, die die Storchenmutter allein weiter gefüttert hat, groß genug, um allein auf Futtersuche zu fliegen." Loskarn hatte den Storch gemeinsam mit seiner Enkelin Frederike eingefangen und veranlasst, dass der Vogel zur Genesung nach Loburg kommt.

Wer Interessantes über den Wedringer Storch zu berichten weiß, kann sich bei den Mitarbeitern des Storchenhofes in Loburg telefonisch unter (039245) 2516 oder per Mail unter vogelschutzwarte@ storchenhof-loburg.de melden.