Wegenstedter Taubenzüchter "Treue Flieger" präsentieren im Bürgerhaus ihre schönsten Vögel "Rennpferde des kleinen Mannes" werden bewundert
Wegenstedt l Im Volksmund werden Tauben auch "Rennpferde des kleinen Mannes" genannt. Manche heißen Felix, Prinz Charles oder Queen Elisabeth. Doch die meisten der Brieftauben der Wegenstedter Gruppe der "Treuen Flieger - 0 16 64", die zur Reisevereinigung (RV) Gardelegen gehören, haben keinen Namen - nur eine Kennziffer. Trotzdem wurden 36 Tauben von ihren Besitzern liebevoll auf die Präsentation vorbereitet und zur Ausstellung in die Käfige im Wegenstedter Bürgerhaus gesetzt. Zahlreiche Gäste kamen, um die Brieftauben zu bewundern.
"Unsere Vereinsgruppe hat sieben Mitglieder. Aus Jeseritz sind drei Aussteller und aus Tarnefitz ist ein Züchter angereist. Außerdem ist Walter Stierholz aus dem benachbarten Etingen, der zur Reisevereinigung Haldensleben gehört, mit seinen Tauben gekommen", zählte Michael Gadau, der Vorsitzende der "Treuen Flieger" auf. Zum vierten Mal präsentierten die Wegenstedter und ihre Gäste ihre schönsten Standardtauben. Die Qualität des Gefieders, die Muskulatur, der Knochenbau, ein schöner Kopf sowie ein kurzer Schnabel sind nur einige der Bewertungskriterien.
"Es ist wie bei einer Miss-Wahl. Preisrichter Jürgen Wnendt aus Magdeburg hat heute morgen die Schönheit der Tauben nach Punktzahl bewertet", erklärte Gadau. Alle Vögel, die ausgestellt wurden, sind junge Tauben, die im letzten Jahr aus dem Ei geschlüpft sind. Der Wegenstedter Vereinschef ergänzte: "Die jungen Tauben wurden 2011 fünf Mal gesetzt. Das heißt, sie sind fünf Mal zu kilometerlangen Flügen gestartet. In diesem Jahr werden sie 12 bis 13 Mal starten." Dabei legt eine Taube insgesamt im Jahr etwa 3500 Kilometer zurück. Das Hobby kostet viel Zeit. "Da müssen die Familien der Züchter schon mitziehen", sagte Gadau, der seit 18 Jahren dabei ist. "Ich bin heute in der Bewertung mit meinen Tauben im Mittelfeld. Ich bin zufrieden", sagte er und verriet, dass auch seine 20-jährige Tochter Melanie zu den Taubenzüchtern gehört. "Ein Taubenzüchter sollte immer ruhig und gelassen sein. Das überträgt sich auch auf die Vögel. Man sollte mit den Tauben erzählen", sagte Gadau.
Die Auszeichnung für den besten Vogel hat Henning Mathiscig aus Tarnefitz bekommen. Das beste Weibchen ist im Schlag von Bernd Kriege in Mannhausen beheimatet. Die drei besten Tauben stellte auch Mathiscig aus. Die besten Züchter wurden mit einer Urkunde sowie einer Brat- und Rotwurst geehrt.
Die Gäste stärkten sich mit Kaffee und Kuchen. Groß war die Überraschung bei Vivien Schlüer, als ihr Sohn Rudi bei der Verlosung einen ganz besonderen Preis gewann. Der Junge kam mit einem Gutschein für drei Tauben zurück an den Kaffeetisch. Ein Dankeschön ging an die Frauen des Vereins, die den Kuchen für die Gäste gebacken hatten.