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Ökumenische Wanderung von Hillersleben nach Glüsig im Zeichen des Leiden von Jesus Christus Junge Christen begeben sich auf den Kreuzweg

Von Maik Schulz 02.04.2012, 03:29

Auf einen ökumenischen Jugendkreuzweg begaben sich gestern junge Christen aus der ganzen Region. Sie wanderten von der Hillersleber Klosterkirche bis zum Gut Glüsig und erinnerten an den Wegstationen an die Leiden Christi.

Hillersleben l Jesus nachzufolgen auf seinem Leidensweg und seine Spuren auf dem eigenen Lebensweg entdecken - das ist seit 1958 das Anliegen des Ökumenischen Kreuzweges. Grenzen überwinden zwischen Ost und West und zwischen den Konfessionen war einst der Anlass für den Jugendkreuzweg. Die Mauer in Europa ist inzwischen gefallen, der Kreuzweg mit seinem wandernden Erinnern an die Leiden Christi ist geblieben.

Seit mehreren Jahren begibt sich auch die Evangelische Jugend des Kirchenkreises Wolmirstedt-Haldensleben zusammen mit der Katholischen Jugend auf einen Kreuzweg - in jedem Jahr vor Ostern auf eine andere Route. Gestern starteten junge Leute beider christlicher Konfessionen an der Hillersleber Klosterkirche und machten sich auf einen acht Kilometer langen Kreuzweg zum Gut Glüsig. Aus allen Himmelsrichtungen waren sie gekommen, aus Colbitz im Norden und Niederndodeleben im Süden des Kirchenkreises, aus Behnsdorf, Barleben, Wolmirstedt und Haldensleben. Hinter dem Taufbecken des früheren Benediktinerinnen-Klosters verfolgte Superintendent Uwe Jauch den Auftakt mit Robert Neumann, dem Gemeindepädagogen des Kirchenkreises. Die Jugendlichen sangen "Dir bringen wir" und lauschten während des Prologs dem Lied "Erlöse du uns". Sie umringten das Kreuz in ihrer Mitte, umschlossen das Symbol ihres Glaubens und beteten. Auf Schultern getragen führte das Kreuz hinaus auf den Weg.

An sieben Stationen machten die Kreuzwegteilnehmer Stopp, hielten inne und lauschten den Inspirationen und Assoziationen ihrer Altergenossen. Vor dem gemeinsamen Aufbruch hatten sich die Jugendgruppen aus der ganzen Region Gedanken gemacht zu den fotografierten Momentaufnahmen von den weltberühmten Oberammergauer Passionsspielen. Die 2010 von der Fotografin Brigitte Maria Mayer aufgenommenen Szenen des Passionsspiels gleichen in ihrer Ästhetik Gemälden und bilden die sieben Stationen der Kreuzigung ab: Getsemani, Petrus, Judas, Urteil, Kreuzigung, Tod und Grablegung.

Zu den darauf abgebildeten Menschen, denen Jesus auf seinem letzten Weg zum Kreuz begegnet ist, ließen die Kreuzwegteilnehmer ihrer Seele freien Lauf. Die Teilnehmer erzählten, spielten, sangen von ihren Eindrücken beim Betrachten der Bilder. Dann ging es weiter zur nächsten Station. Gegen Abend endete der Kreuzweg auf dem von der Caritas betriebenen Öko-Gut in Glüsig. Hier teilten sich die jungen Leute ihren mitgebrachten Proviant. Mit nach Hause nahmen sie Gedanken über ihr ganz persönliches Bild vom Kreuz und vom Leiden, von sich selbst und von Jesus Christus.