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Die Sekundarschule "Am Weinberg" bereitet ihre Schüler auf die berufliche Zukunft vor Jugendliche sollen Chancen in der Region erkennen

Von Nelly Simon 10.02.2011, 04:25

Der stellvertretende Schulleiter und Berufsorientierungslehrer Ulrich Gruber erzählt im Gespräch mit der Volksstimme, wie die Sekundarschule "Am Weinberg" den Schülern bei der Berufswahl hilft. Und wie sie sich darum bemühen, dass die Jugendlichen nach ihrem Abschluss in Havelberg oder Umgebung bleiben.

Havelberg. Was will ich später werden? Wo finde ich einen Job? Und habe ich überhaupt eine Chance, in Havelberg eine Lehrstelle zu ergattern? Das sind die Fragen, die sich viele Jugendliche aus der Domstadt stellen – spätestens dann, wenn der Schulabschluss immer näher rückt.

Ulrich Gruber ist der stellvertretende Schulleiter und der Berufsorientierungslehrer in der Sekundarschule "Am Weinberg" in Havelberg. Er bemüht sich, den Schülern auf ihre Fragen Antworten zu geben.

"Die Berufsvorbereitung ist für uns ein wichtiges Thema", sagt er und erklärt, was die Schule hierfür alles tut: "Wir beginnen bereits in der siebten Klasse damit, die Jungen und Mädchen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten." Die Schüler besuchen zum Beispiel das Berufsinformationszentrum. Dort werden ihnen verschiedene Berufe vorgestellt und sie können Tests machen, die für sie passende Ausbildungsberufe auswerten. Außerdem bekommen die Schüler regelmäßig Unterlagen zur Berufsorientierung. Darunter auch Ausbildungskataloge von der Arbeitsagentur, die Adressen von Ausbildungsbetrieben im Kreis Stendal beinhalten.

Zudem bekommen sie in der siebten Klasse einen Ordner, der Berufspass genannt, in den sie alle Unterlagen, die sie bis zum Schulabschluss zu diesem Thema bekommen, abheften können. Kurz vor dem Abschluss steht den Schülern auch ein Berufsberater zur Verfügung, der sie in Einzelgesprächen intensiv berät.

"Natürlich wollen wir die jungen Leute hier in Havelberg behalten. Und auch die Firmen in der Gegend sind sehr daran interessiert, den Nachwuchs aus der Umgebung zu fördern", so Ulrich Gruber. Mit den Betrieben, die der Havelberger Jugend Lehrstellen anbieten, arbeitet die Schule ganz eng zusammen.

Mehrere Firmen melden sich direkt bei der Sekundarschule und schicken Ausschreibungen, damit die Schule sie am schwarzen Brett aushängen kann. "Für den April planen wir zum ersten Mal eine Projektwoche, die den Schülern die beruflichen Möglichkeiten in der Region zeigen soll." Dabei werden Firmen aus verschiedenen Bereichen in die Schule eingeladen. Schüler und ihre Eltern können sich dann über den jeweiligen Betrieb und den Beruf informieren.

"Für Lehrstellensuchende ist es allerdings wichtig, flexibel zu sein. Die Schüler sollten sich mit mehreren Berufen vertraut machen, damit man eine Alternative hat, falls es mit dem Traumjob doch nicht klappen sollte", so Ulrich Gruber. Aus den Gesprächen weiß er, dass viele Schüler Havelberg verlassen wollen. Der Reiz einer Großstadt zieht sie nach Berlin, Hamburg und Hannover. "Viele sagen, dass sie etwas erleben wollen und in einer großen Stadt immer etwas los ist. Auch der Wunsch, sich von den Eltern abzukapseln und endlich auf eigenen Beinen zu stehen, spielt dabei sicher eine Rolle."

Aber Ulrich Gruber ist überzeugt, dass den jungen Havelbergern auch hier in der Umgebung auf dem Arbeitsmarkt einige Türen offen stehen. "Wir geben uns große Mühe, dies auch an unsere Schüler weiterzutragen."