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Soldaten des Panzerpionierbataillons 803 üben das Tauchen in strömenden Gewässern Taucher der Bundeswehr trainieren unter Dombrücke und bergen dabei einigen Unrat

Von Thomas Butzek 17.01.2012, 04:26

Havelberg l Viele Schaulustige versammelten sich gestern Vormittag an der Dombrücke und auf der Landzunge am Stadtgraben. Grund hierfür war eine Übung der Tauchgruppe der ersten Kompanie des Panzerpionierbataillons 803.

Mit neun Tauchern waren sie vor Ort und trainierten das Tauchen in strömenden Gewässern. "Eigentlich stand das sogenannte Eistauchen auf unserem Trainingsprogramm," erzählte Hauptfeldwebel Tino Rosenburg, der als Tauchgruppenleiter für die Ausbildung und Leitung der Gruppe verantwortlich ist. Doch von Eis war weit und breit nichts zu sehen und bei sechs Grad Wassertemperatur, drei Metern Tauchtiefe und einem Meter Sichtweite unter Wasser waren die Tauchbedingungen relativ unproblematisch.

"Wir haben uns trotzdem für die Übung entschieden, da zum einen gerade bei hohem Wasserstand gute Tauchbedingungen hier herrschen und zum anderen drei Kameraden im Dezember frisch von ihren Tauchlehrgängen kamen und dort nur die Grundlagen des Tauchens in stehenden Gewässern erlernt haben. Hier in der Tauchgruppe ist es erst ihr zweiter Tauchgang," erklärte der Hauptfeldwebel. So stand an diesem Ausbildungstag die Orientierung im trüben Stadtgraben im Vordergrund.

Gesichert von einer Rettungsleine und unter strenger Beobachtung durch die Ausbilder, begaben sich jeweils zwei Taucher ins kühle Nass. Dort mussten sie sich am Grund des Grabens orientieren und die vorgegebenen Trainigsaufgaben erfüllen. Ein positiver Nebeneffekt: Diverser Unrat, der in den vergangenen Monaten in den Stadtgraben gelangte, wurde geborgen und gehoben. So traten sogar alte Verkehrsschilder wieder zutage. " Das ist natürlich ein guter Nebeneffekt. Was die Taucher dort unten finden, wird identifiziert und gehoben. Das schult die Taucher und macht das Befahren der Wasserstraße sicherer, " sagte Tino Rosenburg. Glücklicherweise sind die Fundsachen hier ungefährlich, erzählte er.

Es sei aber schon mehrmals vorgekommen, dass bei solchen Tauchgängen alte Munition und andere Gegenstände aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. In den nächsten Tagen werden noch weitere Übungen im Stadtgraben absolviert. So wird die sogenannte "Unheimliche Erkundung" trainiert. Bei dieser Übung müssen sich die Taucher absinken lassen und unter Berücksichtigung der Strömungsgeschwindigkeit an einem vorbestimmten Punkt wieder an die Oberfläche kommen.