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Gruppe Altmark mit Mitgliedern aus Kunrau, Letzlingen und Bismark sammeln Spenden für Mutter mit acht Kindern Rumänienhelfer kaufen Haus für mittellose Familie

Von Jenny Schwerin 17.11.2011, 04:23

Der Verein Hilfe für Rumänien Gommern und die Rumänienhilfe Gruppe Altmark halfen bei ihrem vergangenen Rumänienbesuch Ende September einer Frau und ihren acht Kindern.

Kunrau l Bei dem letzten Spendentransport in diesem Jahr, den Erich Fischbeck in Kunrau mit organisierte, wurde eine Familie mit acht Kindern aus Rumänien besonders berücksichtigt. Sie erhielt einige Möbel, wie Tisch, Sessel und Stühle. Kleidung und Spielzeug bekamen sie ebenfalls. Besonders die jüngeren Kinder freuten sich über Kuscheltiere und Co.

Sprichwörtlich ein Herz genommen hatten sich Ende September Edeltraud Nickel, Henriette Barthels und Friedemann Bliß von dem Verein Hilfe für Rumänien Gommern bei ihrem Besuch in Rumänien. Die Mitglieder des Rumänienhilfevereins aus Gommern hatten gesammelte Hilfsgüter zu ihrem Partnerverein Neue Hilfe Rumänien gebracht. Von dort sollten die Spenden aus Deutschland verteilt werden. Von Mitgliedern des Partnervereins erfuhren die Helfer aus Gommern von dem Schicksal einer Frau mit acht Kindern. "Kurz bevor wir wieder fahren mussten, wurde uns von unserem Partnerverein von Mariana Illi erzählt", erinnert sich Edeltraud Nickel, Vorsitzende des Rumänienhilfevereins in Gommern.

Mariana Illi heiratete früh ihren Schulfreund, der im vergangenen Jahr an Krebs starb. Nach einiger Zeit lernte sie einen neuen Mann kennen und zog bei ihm mit ihren acht Kindern, von denen das älteste jetzt 20, das jüngste ein dreiviertel Jahr alt ist, ein. "Die beiden ältesten Töchter hatten aber Probleme mit dem neuen Freund ihrer Mutter", erzählt Edith Bartel, Rumänienhelferin der Gruppe Altmark aus Letzlingen. Als es dann zum Eklat kam, floh Mariana Illi in einer Nacht- und Nebelaktion mit ihren Kindern zu ihrer Mutter. "Doch dort lebte sie dann mit ihren Kindern auf sehr engem Raum", berichtet Edith Bartel.

Die Rumänienhelfer aus Gommern handelten sofort. Bevor sie am nächsten Tag wieder nach Deutschland fuhren, besichtigten sie ein Haus. "Unser Partner teilte uns mit, dass in dem Nachbardorf ein Haus erst kürzlich frei geworden sei. Das haben wir uns dann angesehen, fanden es gut und haben es gekauft", informiert Edeltraud Nickel.

Die rund 2000 Euro für das Haus konnte der Verein Hilfe für Rumänien Gommern jedoch nicht alleine aufbringen. "Wir haben dann in Letzlingen angerufen und gefragt, ob die Gruppe Altmark 1000 Euro mitbezahlen würde", schildert Edeltraud Nickel. Edith Bartel, Mitglied der Hilfe für Rumänien Gruppe Altmark aus Letzlingen, stimmte sofort zu, als sie von dem Schicksal Mariana Illis hörte. "Wir haben ein gemeinsames Spendenkonto, auf dem alles, was bei den Sammelaktionen für Rumänien zusammen kam, drauf ist. Davon haben wir einen Teil des Geldes abgehoben. Den anderen Teil hat das Altenheim in Bismark beigesteuert", bemerkt Edith Bartel. Sie und ihr Mann Herbert Bartel fuhren dann Anfang Oktober nach Rumänien und bezahlten das Haus. Dort wurde mit einem Notar alles Rechtliche geregelt und Mariana Illi und ihren Kindern das Haus, in dem sie bereits seit über einer Woche wohnten, offiziell übergeben. Eigentum bleibt das Haus aber von dem Verein in Rumänien. "Sie kann so lange in dem Haus wohnen, wie sie möchte. Sollte sie das Haus einmal kaufen wollen, so hat sie ein Vorkaufsrecht", teilt Edith Bartel mit.