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Studenten aus Afrika bilden sich für vier Wochen in der Idener Landesanstalt weiter Premiere: Nigerianer machen sich fit

Von Ingo Gutsche 30.08.2013, 03:13

Zur Riege informierender internationaler Gäste in der Idener Landesanstalt reiht sich auch Besuch aus Nigeria ein. Landwirtschafts-Studenten wollen sich in Theorie und Praxis weiterbilden.

Werben l Ausländische Gäste, die sich in Sachen Landwirtschaft informieren und sich nicht zuletzt von den modernen Methoden ein Bild machen, sind den Mitarbeitern der Idener Landesanstalt nicht fremd. Das gestern gestartete Projekt stellt jedoch eine Premiere dar. Und ist eine Herausforderung zugleich, ist sich Birgit Gamperle, Leiterin des Lehramtes der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG), sicher. Für vier Wochen beherbergt die über die Landesgrenzen hinaus bekannte Einrichtung erstmals Studenten aus Nigeria.

Das Ziel ist klar definiert: "Wir wollen sie fit machen", sagt Gamperle, die den einmonatigen Aufenthalt der jungen Gäste aus dem südwestlichen Bundesstaat Osun nach eigener Aussage gewissenhaft vorbereitete.

Praktika in Betrieben Sachsen-Anhalts

Damit endet jedoch nicht die Lernzeit der 20 Afrikaner, die allesamt sich in einem Studium der Agrarwirtschaft befinden und die nicht nur in den kommenden vier, sondern in zwölf Wochen Einblicke in die Landwirtschaft Sachsen-Anhalts erhalten werden. Denn nach der Idener Zeit schließt sich ein Praktikum in Betrieben des Bundeslandes an, in denen das erworbene Wissen angewendet werden soll.

Die Kooperation mit dem westafrikanischem Staat soll sich nicht nur auf die aktuelle Zeit begrenzen, informierte Idens Dezernatsleiter Dr. Manfred Weber, der die Studenten - der jüngste ist 18, der älteste 44 - gestern zusammen mit Birgit Gamperle begrüßte. "Wir haben uns bemüht, für sie ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm zu erstellen", wandte sich Weber an die Gäste, die bereits in ihrer Heimat einen Deutsch-Kurs absolvierten, aber auf einen Dolmetscher nicht verzichten müssen. In diese Rolle schlüpfte gestern die Osterburgerin Susanne Greiner. Wenn sich die Unterrichtsstunden als erfolgversprechend erweisen, was sich nicht zuletzt der nigerianische Staat wünscht, soll die Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Denn auf diese setzt Osuns Gouvernour, Rauf Aregbesola, der sich bei Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten für diese Form der Weiterbildung einsetzte und auf offene Ohren stieß.

Mit moderner Technik vertraut machen

"Die Landwirtschaft hier und in Nigeria sind nicht miteinander zu vergleichen", so Gamperle. Schon deshalb sind die Hürden des künftigen Unterrichts nicht gerade gering. Was ist sinnvoll? Was nicht? Sowohl die Tier- als auch die Pflanzenproduktion kommen beide nicht zu kurz. Die Landwirtschaft ist in Osun der wichtigste Wirtschaftszweig. Angebaut werden unter anderem Kartoffeln und Mais, aber auch Kakao. Der Milchproduktion wird ebenso wichtige Bedeutung beigemessen. Auf den Flächen der Idener Landesanstalt sollen die Studenten unter anderem lernen, wie sie die moderne Technik einsetzen, um ihrer Landwirtschaft einen Aufschwung zu verleihen.

"Wir möchten, dass sie Grundlagen für ihre weitere Tätigkeiten mit nach Hause nehmen", sagte Birgit Gamperle, die jedoch auf eines hofft: Auf aktive Mitarbeit der Studenten, die sich auch über ein interessantes Rahmenprogramm mit Besichtigung diverser Betriebe freuen dürfen.