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  7. Kinderhilfe weiht in Äthiopien ihr "Schulhaus Stendal" ein

Initiativgruppe aus der Hansestadt erlebt in Afrika den Höhepunkt ihrer noch jungen Geschichte Kinderhilfe weiht in Äthiopien ihr "Schulhaus Stendal" ein

28.04.2011, 04:28

Von Egmar Gebert

Stendal. Die Reise, die für 22 Mitglieder der Äthiopien-Kinderhilfe gestern begann, läutete den Höhepunkt in der jungen Geschichte der Stendaler Initiativgruppe ein. Ihn wird die Gruppe am Montag erleben. In Shafamu, einem Dorf im äthiopischen Hochland, werden die Stendaler ein Schulgebäude einweihen. Es wird den Namen "Stendal" tragen.

Kurz vor 13 Uhr stiegen die Männer und Frauen auf dem Stendaler Bahnhof in den Zug. Heute gegen 6 Uhr landete die Maschine aus Frankfurt in der äthiopischen Hauptstadt. Sieben Stunden Flug, in denen die Gruppe das vergangene Jahr Revue passieren ließ.

Im Sommer 2010 war es, als die Leitung der Schule "Marathon", die auch dank der Spenden der Stendaler Äthiopien-Kinderhilfe seit 2006 in Shafamu gebaut und seither erweitert wurde, den Wunsch äußerte, den rund 500 Kindern in ihrer Schule einen regulären Abschluss zu ermöglichen. Dazu müssten die Kinder die Möglichkeit bekommen, die Schule bis zur achten Klasse zu besuchen. Und genau dafür war diese zu klein. Zwei weitere Gebäude wurden gebraucht. Für den Bau eines dieser Häuser, dem "Schulhaus Stendal", sorgte fortan die Äthiopien-Kinderhilfe aus Stendal. Rund 8000 Euro brachte sie zusammen. 2000 Euro davon sammelten die Schüler des Tangermünder Diesterweg-Gymnasiums. "Wir wollten die Hilfsbereitschaft, die ja da ist, kanalisieren. Da bot sich dieses Projekt geradezu an", erinnert sich der Schulleiter Ronald Müller, der mit zwei Lehrerkollegen und zwei Schülerinnen mit nach Äthiopien reiste. Für sie wird das der Beginn einer Schulpartnerschaft. Und auch für den "Rest" der Stendaler Reisegruppe wird die Einweihung des "Schulhauses Stendal" nicht das Ende ihres Engagement sein, im Gegenteil: Jürgen Roswandowitz, einer der Aktivposten der Gruppe, nennt als Beispiele die Schulbibliothek, die nun aufgebaut werden soll, und das Problem der fehlenden Wasserversorgung, das die Stendaler lösen helfen wollen. In dieser Woche werden sie dafür die ersten Absprachen treffen - unter anderem mit dem Goethe-Institut in Addis Abeba, mit der dortigen Deutschen Botschaft und mit der äthiopischen Läufer-Legende Haile Gebrselassie, der das Projekt ebenfalls unterstützt.