1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Erstes Gerätehaus war ein Schwarzbau

Neuekruger feierten 80-jähriges Bestehen ihrer Feuerwehr Erstes Gerätehaus war ein Schwarzbau

Seit 80 Jahren gibt es in der Ortschaft Neuekrug Freiwillige
Feuerwehren. Das wurde mit einem Fest am Sonnabend im Ortsteil Höddelsen
gefeiert

Von Antje Mewes 22.07.2014, 03:16

Höddelsen l "Schon 1933 gab es die Absicht eine Feuerwehr zu gründen", berichtete Wehrleiter Norbert Allnoch während der Festveranstaltung zum 80-jährigen Bestehen der Neuekruger Feuerwehr. In allen drei Ortsteilen - Höddelsen, Neuekrug und Reddigau - fanden sich Freiwillige zusammen, um bei Bränden mit Technik und geballter Manneskraft helfen zu können. Seit 1947 waren nur noch die Wehren Neuekrug und Höddelsen aktiv, die sich 1974 zusammenschlossen, zitierte Allnoch aus der Chronik.

Darin ist neben den Wehrleitern und den größeren Bränden auch das Engagement der Aktiven dargestellt, mit dem sie beispielsweise 1968 das Gerätehaus in Höddelsen errichteten. "Das war ein Schwarzbau", sagte der Wehrleiter trocken. Ohne behördliche Genehmigung mit Abrisssteinen eines verfallenen Gehöftes und anderen Materialien, die mit Beziehungen zur Erdgasförderung besorgt wurden und Windbruchholz ist das Gebäude fast komplett in Eigenleistung gebaut worden. "Wie hat schon Erich Honecker gesagt: `aus unseren Betrieben ist noch viel mehr rauszuholen", erinnerte Allnoch an das Organisations- und Improvisationstalent, das in Zeiten chronischen Materialmangels so wichtig war. Immerhin hat die damalige Gemeinde noch 3700 Mark in das Gerätehaus investiert. Und als Lob für die Eigeninitiative bekam die Wehr 1969 einen nagelneuen Barkas 1000. Doch auch dabei spielten die guten Beziehungen zum Kreisbrandschutzinspekteur eine wichtige Rolle. Beim Beschaffen der notwendigen Ausrüstung für das Fahrzeug gab es finanzielle Unterstützung von der LPG Typ I.

Der Wehrleiter ging auch auf die jüngere Geschichte ein, so auch auf die seit 1989 bestehende Freundschaft zur Partnerwehr Langenbrügge, die eine Abordnung zu dem Fest geschickt hatte. An die Renovierung des Gerätehauses 1995, das Fahrzeug, das 1998 in Dienst gestellt wurde, und viele weitere Episoden aus der Geschichte erinnerte der Wehrleiter.

Gratulationen der Verbandsgemeinde und eine kleine "Finanzspritze" überbrachte Bürgermeisterin Christiane Lüdemann. Sie lobte, dass es nach einem Tief 2010 gelungen ist, junge Leute für die Feuerwehr zu begeistern, die mit viel Elan die erforderlichen Lehrgänge und Qualifizierungen abgelegt hätten. "Hier ist ehrenamtlich sehr viel geleistet worden", betonte sie. Anlässlich des Festes wurden Viktor Passfeld und Thomas Struhs zu Feuerwehrmännern befördert. Christian Mittelstädt erhielt den Rang des Oberfeuerwehrmannes. Norbert Allnoch erhielt für seine 20-jährige Tätigkeit als Wehrleiter eine Auszeichnung.

Begonnen hatte der Tag mit einem Volleyballturnier. Am Nachmittag gab es ein geselliges Beisammensein am Dorfgemeinschaftshaus in Höddelsen mit Spiel und Spaß. Besonders beliebt waren die Schokokuss-Schleuder, der heiße Draht, die Kübelspritze, Schminken und die Hüpfburg.