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Kreisumweltamt beschert Storcheneltern Nachwuchs bei Gastgebern Angelein und Helmut Röhl in Schrampe Junger Adebar findet Familienanschluss

Von Helga Räßler 19.06.2015, 03:16

Ein junger Adebar hat im Schramper Nest bei Familie Röhl ein neues Zuhause gefunden. Er ist in Saalfeld geboren und im Storchendorf Loburg aufgepäppelt worden, weil seine Mutter verschwand. Nun soll der Kleine zusammen mit den beiden Jungen des Eltern-Storchenpaares aufwachsen und fliegen lernen.

Schrampe l Gestern Morgen kurz nach 8 Uhr fuhren Joachim Funke und Karsten Bierstedt vom Kreisumweltamt auf dem Hof von Angelein und Helmut Röhl in Schrampe vor. Mit dabei hatten sie den Ende April geborenen Jungstorch, der leise vor sich hin schimpfte: Offensichtlich ängstigte ihn die ungewohnte Situation. Sein schwarzer Schnabel - der wird erst später rot - pickte vor Aufregung um sich.

"Wir werden genau beoachten, ob er in der neuen Familie angenommen wird."

Angelein Röhl

"Er erblickte Ende April in Saalfeld das Licht der Welt, wurde aber ebenso wie seine Schwester von den Eltern verlassen", berichtete Funke. Deshalb sei der kleine Adebar dann im Storchendorf Loburg aufgepäppelt worden. Im Salzwedeler Tierpark war er zuletzt gefüttert worden. "Jetzt soll er hier im Schramper Nest auf dem Scheunendach ein neues Zuhause finden", sagte er.

Zusammen mit den beiden Stiefgeschwistern im Nest soll der Kleine in Obhut des Eltern-Storchenpaares aufwachsen und fliegen lernen.

"Wir werden genau beobachten, ob er in der Familie angenommen wird", versicherte Angelein Röhl. Ihr Mann Helmut hatte den Neuzugang sorgsam ins Nest gelegt.

"Das Nest haben wir 2004 erneuert und auf dicke Holzbalken gesetzt", erzählte Helmut Röhl. Er ist auf dem Hof mit den Störchen aufgewachsen, denn schon sein Vater sorgte für die Tiere. "Sicher waren die Störche schon viel früher hier, aber registriert haben wir sie seit 1984", sagte er.

1986 habe es danach zum ersten Mal Junge - drei an der Zahl - gegeben. "Das wissen wir ganz genau, weil da auch unser Sohn geboren wurde", fügte Angelein Röhl hinzu. Und seit das neue Nest installiert war, habe es jedes Jahr Storchennachwuchs gegeben.

Das ist auch in einer Informationstafel vor dem Grundstück vermerkt. Da fehlt nur noch 2015. "Eigentlich waren es vier Junge, aber zwei fielen aus dem Nest", verriet die Hausherrin. Im Umfeld des Hofes gebe es ausreichend Nahrung zur Stärkung der Störche, bevor sie im Herbst den Flug in den Süden antreten.