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1050-Jahrfeier Im August sollen die Stadttore auferstehen

Von Thomas Linßner 11.02.2011, 05:29

Barby. Wenn die Elbestadt im August dieses Jahres ihr 1050-jähriges Bestehen feiert, sollen auch die alten Stadttore wieder in den Blick der Öffentlichkeit gerückt werden.

Die Stadt plant den Aufbau von Nachbildungen an den historischen Standorten. Die Tore werden bis zu sechs Meter hoch. Damit folgte man einer Idee, die schon bei der Tausendjahrfeier 1961 und zum 1025. Jubiläum 1986 umgesetzt wurde. Damals übernahmen Barbyer Betriebe den Bau der Tore.

Wie Fest-Koordinator Michael Pietschker sagt, werden gegenwärtig vier Tormodelle in Calbe gebaut. Zum Jubelfest wird im August auch an die historische Stadtmauer des Elbestädtchens erinnert, die aus dem 14. Jahrhundert stammt.

Bis 1846 war der "einläufige Mauerzug" sogar noch vollständig und zwischen drei und vier Metern hoch. Fünf Stadttore gewährten Ein- und Auslass: Brück-, Breite-, Schulzen, Magdeburger- und Schlosstor. Wobei letzteres eigentlich nichts mit der Stadtbefestigung zu tun hatte, weil es separat an der Burg/Schloss stand.

Im Osten reichte die Befestigungsanlage direkt bis an einen alten Elbarm, die anderen Seiten umgab der 1881 verfüllte Wallgraben. Ein Teil davon trägt heute noch die Postanschrift Stadtgraben. Den Verlauf markieren noch heute Lindenbäume.

Graben und Mauer stellten einen doppelten Schutz dar. Ehe ungebetene Gäste ihre Sturmleitern anstellen konnten, mussten sie das Wasser durchqueren. Solange wie das geschah, konnten sich die Verteidiger formieren.

Ob es zu spektakulären Kriegshandlungen kam, ist geschichtlich nicht verbürgt. Wohl hat es kleinere Auseinandersetzungen vor und hinter der Mauer gegeben, aber offensichtlich keine schweren Kampfhandlungen.

Die fünf Stadttore werden von Konrektor Conradi in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwähnt. In seiner Chronik heißt es: "Gegen Osten führt das Brücktor, ein in der Mauer befindlicher mit zwei starken Torflügeln nebst Pforte versehener Spitzbogen, mittels einer unmittelbar daran befindlichen hölzernen Brücke über den Brückensumpf auf den so genannten Judendamm und dieser, zwischen Anger sich hinziehend, nach der ... Fährstelle".