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Einrichtung der Lebenshilfe feiert Jubiläum / 25 Familien werden vom Team betreut / Schwerpunkt ist die Hilfe bei der Erziehung Seit zehn Jahren werden Familien im Mutter-Kind-Haus betreut

Von Franziska Richter 02.07.2014, 03:23

Staßfurt l Wer sich am Sonnabendabend gefragt hat, woher die laute Musik im Stadtzentrum kam, bekam die Antwort in der Bodestraße in Staßfurt. "10 Jahre Mutter-Kind-Haus" war das Motto der Party. Mit Diskolicht, DJ und Festzelt feierten die Mitarbeiter und die Bewohner der Einrichtung.

Grund für die Feier war das zehnjährige Bestehen des Hauses. Hier werden Eltern betreut, die aufgrund psychischer Beeinträchtigungen Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder brauchen. 15 Familien, die zusammen 25 Kinder haben, werden von 18 Mitarbeitern betreut. Der größte Teil der Familien besteht aus alleinerziehenden Müttern, die mehrere Kinder haben, erklärt die Leiterin des Mutter-Kind-Hauses, Susann Stange.

Während die Familien in der Bodestraße über längere Zeiträume im Mutter-Kind-Haus leben, gibt es weitere drei Familien, die in eigenen Wohnungen wohnen, aber regelmäßig vom Team der Lebenshilfe besucht werden. Zum Haupthaus in der Bodestraße gibt es noch drei weitere Häuser für das "intensiv betreute Wohnen" in Staßfurt.

"Unsere Hauptaufgabe ist es, die Eltern bei der Erziehung zu unterstützen", sagt Susann Stange. Im Mutter-Kind-Haus wird der Alltag der Bewohner strukturiert, sie werden bei Arztbesuchen und Behördengängen begleitet.

Bei Erziehungsfragen unterstützen die Mitarbeiter dort, wo die Eltern ihre Erziehungsaufgabe nicht mehr wahrnehmen können. "Bei den Hausaufgaben helfen zum Beispiel nur wir Mitarbeiter", erklärt Susann Stange. Das Team des Mutter-Kind-Hauses sei für die Kinder, die hier alle unter 14 Jahre alt sind, eine Art "doppelter Boden". "Wenn ein Kind bei seinen Eltern nicht die notwendige Hilfe bei einem Anliegen erfährt, kann es damit zu uns Mitarbeitern kommen und wir stehen ihm dann zur Seite", sagt Susann Stange. Auch eine Psychologin arbeitet mit den Kindern. Denn je älter sie werden, desto mehr machen sie sich Gedanken über die Erkrankung ihrer Eltern.