1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. "Viel zu klein und nicht sicher"

Jarchauer Feuerwehr-Gerätehaus soll saniert werden / Stadt investiert 373000 Euro "Viel zu klein und nicht sicher"

Von Nora Knappe 19.02.2014, 02:17

Auf diese Baustelle freuen sich die Jarchauer, zumindest die, die mit der Ortsfeuerwehr verbunden sind: Ab April soll das Gerätehaus saniert und erweitert werden.

Jarchau l Zum 120-jährigen Bestehen der Jarchauer Feuerwehr im nächsten Jahr könnte sich das Gerätehaus des Ortes von einer ganz neuen Seite zeigen. Wird der Haushalt nämlich auf der nächsten Stadtratssitzung kommende Woche genehmigt, dann kann es Ende April mit den Bauarbeiten in Jarchau losgehen. Das alte Gerätehaus soll saniert werden und noch einen Anbau bekommen, in dem sich neben der Erwachsenenumkleide dann auch das Wehrleiterbüro befinden wird und das Tragkraftspritzenfahrzeug eine Halle bekommt, in der es den Sicherheitsvorschriften gemäß untergestellt werden kann. 373000 Euro will die Stadt dafür investieren.

Dass Baubedarf besteht, belegte Ortswehrleiter Marko Wetzel schnell und überzeugend während des Besuchs der SPD-Stadtratsfraktion am Montagabend in Jarchau: Risse in den Wänden, der Boden der Garage senkt sich, die Umkleide, die sich Erwachsene und Kinder teilen, ist viel zu eng, und der Durchgang von dieser Umkleide zur Fahrzeughalle birgt Stolperfallen. "Der Stellplatz für das Fahrzeug entspricht keineswegs den Sicherheitsvorschriften und ist viel zu klein", bekräftigte Matthias Klug, Sachgebietsleiter Hochbau.

Jarchauer Ortswehr ist wichtiger "Außenposten"

Stadtwehrleiter Michael Geffers verdeutlichte den Baubedarf: "Auch wenn bei anderen Ortswehren die baulichen Zustände auch nicht ideal sind, ist Jarchau mit am benachteiligsten." Gebraucht werde diese Ortswehr mit ihren 18 aktiven Mitgliedern auf jeden Fall. "Von Stendal aus schaffen wir es nicht in den vorgeschriebenen zwölf Minuten hierher", sagte Geffers. Zudem sei diese Ortswehr wie auch die Borsteler ein wichtiger "Außenposten", um die Versorgung im Norden abzudecken.

Eigentlich hätte schon im vorigen Jahr gebaut werden sollen. Doch vonseiten des Landkreises habe es Verzögerungen bei der Zuarbeit in punkto Brandschutz gegeben, erklärte Matthias Klug. Nun seien alle Anträge durch, die Ausschreibungen könnten erfolgen, so dass nach Ostern mit dem Bau begonnen werden könnte.

Das Jarchauer Feuerwehrgerätehaus ist nicht das letzte, das baufällig ist. Im Zuge der sogenannten Risikoanalyse wurden sämtliche Gerätehäuser der Stendaler Ortsteile in Augenschein genommen. "Wir sind noch lange nicht durch, wir haben 25 Ortswehren, dafür müssen die Leute Verständnis haben, bevor sie `Schon wieder Feuerwehr` sagen", machte Stadtwehrleiter Michael Geffers deutlich. Als Nächstes wären dringend das Borsteler und das Staffelder Gerätehaus fällig.

Dass sich die SPD-Stadtratsfraktion in Jarchau direkt die Zustände ansah, hat nicht nur mit Präsenz zeigen und Interesse signalisieren zu tun. "Die 295000 Euro für die Hochbaumaßnahmen am Gerätehaus sind ein großer Posten im Stendaler Haushalt", erklärte Reiner Instenberg, "und da wollen wir natürlich hinterfragen und verstehen, worum es bei der Maßnahme geht. So ist es für uns einfacher nachzuvollziehen, wofür das Geld ausgegeben werden soll." Regelmäßig halte die Fraktion ihre Sitzungen auch bei Firmen oder Vereinen ab, um sich dort ein Bild von Zuständen und Bedürfnissen zu machen.