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Gehörlose und Hörende spielen beim 7. Altmarkfußballturnier Ludwigslust nimmt wieder Pokal mit

Von Doreen Schulze 25.07.2011, 06:37

Zum 24. Mal schlagen Gehörlose aus ganz Deutschland auf dem Campingplatz in Wischer ihre Zelte auf. Höhepunkt des Sommercamps ist das Fußballturnier zwischen gehörlosen und hörenden Fußballspielern. Es ist eine Veranstaltung, die von der Aktion Mensch unterstützt wird.

Wischer. Der Ball rollt über das Fußballfeld hinter dem Dorfgemeinschaftshaus in Hassel. Zwei Mannschaften kämpfen um das runde Leder, spielen sich die Bälle zu. Am Rand stehen Zuschauer und verfolgen interessiert das Spielgeschehen. Niemand feuert mit lauten Rufen die Fußballer an, niemand gibt lautstark Anweisungen. Stattdessen gestikulieren sie und drücken mit den Händen aus, was sie von der Leistung der Spieler halten.

Es ist das siebente Altmarkfußballturnier in Hassel, bei dem Menschen mit Hörbehinderung gegen Menschen ohne Handicap antreten. Ziel der Veranstaltung, die von der Aktion Mensch gefördert wird, ist es, auf die Problematik der Menschen mit Hörbehinderungen aufmerksam zu machen und einen barrierefreien Umgang zu ermöglichen.

Zum diesjährigen Turnier am Sonnabend traten drei Mannschaften gegeneinander an. Pro Mannschaft gingen sechs Spieler aufs Spielfeld. Fünf bewegten sich auf den Spielfeld und einer stand im Tor. Eine Mannschaft kam aus Stendal, eine aus Halle an der Saale und die dritte aus Ludwigslust. Letztgenannte war Titelverteidiger. Im vergangenen Jahr trug sie den Sieg davon und erhielt den Pokal. Auch diesmal ist es den Spielern aus Ludwigslust gelungen, den Pokal des Bürgermeisters mit nach Hause zu nehmen.

Bürgermeister Peter Kuwan begrüßte die Gäste in Hassel. Er wünschte allen Teilnehmern ein "faires Spiel, Erfolg und keine Verletzungen." Für die Unterstützung durch die Gemeinde sowie durch den Föderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hassel bedankte sich Reiko Lühe. Seit acht Jahren ist er Vorsitzender des Altmärkischen Gehörlosenvereins in Stendal sowie Umgebung, und seit sieben Jahre organisieren er und seine Mitstreiter dieses Turnier. Dem Bürgermeister sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins Michael Heim überreichten Lühe und sein Stellvertreter Otmar Mewes eine Tasse. Auf dieser Tasse sind Begriffe in Gebärdensprache abgebildet. "Damit kann ich nun etwas Gebärdensprache bis zum nächsten Treffen lernen", so Kuwan.

Die Organisation des Turniers gab Lühe diesmal in andere Hände. "Vieles ist zu erledigen. Alles kann ich nicht schaffen, deshalb habe ich die Vorbereitung des Turniers an andere Vereinsmitglieder abgegeben", so der Vereinschef. So kümmerten sich in diesem Jahr Alex Adler und Thomas Nyblinski um das Spiel. Hierbei galt es umzudispositionieren. Aufgrund des schlechten Wetters sagten die Mannschaften aus Schernebeck, Berlin und Chemnitz ihre Teilnahme ab.

Das schlechte Wetter war auch der Grund dafür, dass nur wenige ins Sommercamp kamen. Waren es in den Vorjahren meist mehr als 100 Teilnehmer, schlugen am Wochenende nicht einmal ganz 50 ihre Zelte auf. Bei Regen und Wind macht Zelten halt keinen Spaß.

Spaß hatten die Teilnehmer auf jeden Fall am Sonnabendabend in der Gaststätte "Landidyll" in Sanne. Eine Bauchtänzerin zeigte ihr Können und Mitglieder der Tanzschule Stendal traten auf. Viel Beifall gab es auch bei der Show der Artistikgruppe. Die Artisten kamen aus den Reihen des Gehörlosenvereins.