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Grundschüler erkennen beim Literaturprojekt : Früher war bestimmt nicht alles besser

Von Robert Bunk 12.03.2010, 04:52

Stendal. Oftmals hört man Oma oder Opa sagen : " Früher war alles besser. " Dass das im Auge des Betrachters liegt, bewiesen gestern die Mitarbeiterinnen der Stendaler Stadtsee-Bibliothek. Zum 19. Literaturprojekt der Grundschule " Am Stadtsee " erzählten sie den Schülern der vierten Klassenstufe an mehreren Stationen von dem Leben vor 100 Jahren.

Die erste Station – Spiele und Geschichten aus Uromas Zeiten – leitete Heike Busenthür und zeigte den Schülern historisches Spielzeug. Die Kinder staunten über alte Teddybären, Puppen und Kreisel. Außerdem las sie den Kindern noch einen Auszug aus Erich Kästners Geschichte " Als ich ein kleiner Junge war " vor.

An der zweiten Station empfing Cordula Stallmann die Kinder. Hier war das Thema " Schule früher ". Unter anderem gab es eine Tafel mit Wörtern in Sütterlinschrift und altes Schreibwerkzeug wie eine kleine Tafel und einen Griffel zu sehen. Danach war es Zeit für ein Rollenspiel. Eines der Kinder spielte den Lehrer mit seinem Stock. Als er den Raum betrat und alle Schüler aufstanden, ihn im Chor begrüßten und anschließend gerade und still auf ihren Stühlen sitzen mussten, sah man den meisten an, dass sie froh waren, nicht in der damaligen Zeit in die Schule gegangen zu sein. Selbstverständlich war alles nicht ganz ernst gemeint und es wurden keine Schläge verteilt, wenn jemand flüsterte.

Die dritte und letzte Station – alltägliche Geschichten um 1900 – wurde von Lydia Kaul geleitet. Die Schüler bekamen unter anderem Haushaltsgeräte wie eine Kaffeemühle, ein Bügeleisen, eine Waage und ein Waschbrett zu sehen. Kaul las ihnen die Geschichte " Philipp im Glück " von Paul Maar vor und bezog die Kinder immer wieder mit ein, indem sie ihnen Fragen zum Inhalt stellte.