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"Unter Männern" der Regisseure Rösner/Stein unter Top 3 von 5000 Famoser Achtungserfolg beim Teddy-Award für den Stapel-Film

Von Frank Eckert 21.02.2012, 04:27

Berlin/Bismark l Für Eduard Stapel kam die Nachricht des Wochenendes vom längst geschlossenen Berliner Flughafen Tempelhof. Der Film des Regie-Duos Ringo Rösener und Markus Stein mit dem Bismarker Ortsbürgermeister als einem der Hauptakteure in "Unter Männern - Schwul in der DDR" landete auf dem schwul-lesbischen Festival-Wettbewerb der Berlinale, dem Teddy-Award, einen famosen Achtungserfolg als einer von drei nominierten Streifen für die Teddy-Trophäe. Man war sportlich gesehen ins Finale gekommen von zwölf Dokumentar-Festival-Filmen und über 5000 eingereichten Arbeiten aus der ganzen Welt.

Und ganz sportlich nahm es Stapel, dass er damit zu den Platzierten und nicht zum Sieger aus Uganda "Call me Kuchu" gehörte: "Wenn ein Film eine so wichtige politische Aussage wie der Gewinner hat, dann ist das immer verdient, wenn er gewinnt. Unser Platz ist doch ein Volltreffer."

Stapel, der bei der Preisvergabe nicht in Berlin sein konnte, erinnert sich gern an die Dreharbeiten mit Rösener und Stein. "Es waren ganz entspannte und sehr schöne Drehtage mit den Regisseuren." In dem Film, in welchem neben Stapel weitere sechs Männer wie etwa Frank Schäfer - Sohn des DDR-Schauspielers Gerd E. Schäfer - über das Schwulsein in der DDR berichten, führt der Bündnis-90-Grünen-Politiker an seinen authentischen Lebens-Schauplätzen vor, wie absurd und wirklichkeitsfremd er und sein Umfeld auch von der Staatssicherheit ausgeleuchtet worden sind. Rösener und Stein empfanden umgekehrt die Männer wie Stapel oder Schäfer vor der Kamera "sehr souverän und auch spontan" bei den Dreharbeiten. Es habe riesigen Spaß gemacht, und dann mit dem Film auf der Berlinale zu landen, "ist ein einmaliges Erlebnis". Deshalb empfand auch Rösener, wie er bei der Gala in Berlin erzählte, die Nominierung "einzigartig, einfach grandios. Ich bin überwältigt."