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Grundschule Osterweddingen reisten für eine Woche ins Mittelalter Schüler verbinden Fest mit Hilfe für Opfer

Von Yvonne Heyer 10.06.2013, 03:49

Bei ihrer Reise in das Mittelalter hatten die Jungen und Mädchen der Osterweddinger Grundschule viel Spaß und haben dabei so ganz nebenbei eine Menge über diese Epoche unserer Geschichte gelernt. Bei allem Spaß haben die Grundschüler die Hochwasseropfer nicht vergessen. Insgesamt 250 Euro möchte die Grundschule einer von der Flutwelle betroffenen Kindereinrichtung übergeben.

Osterweddingen l Ganz stilecht wurden die Gäste des Abschlussfestes der Mittelalterwoche an der Osterweddinger Grundschule begrüßt: Zwei Ritter mit gekreuzten Schwertern empfingen die Eltern, Großeltern oder Geschwisterkinder mit den Worten: "Gott zum Gruße!"

Eine Woche lang waren die Jungen und Mädchen samt ihrer Lehrer, pädagogischen Mitarbeiter und Hortnerinnen weit zurück gereist in die Zeit des Mittelalters. Dazu gehörte auch, dass sich die Kinder entsprechend kleideten und auch sprachen. Sie schlüpften so in die Rolle von Knechten und Mägden oder Rittern. Für Schulleiterin Petra Meyer sei mit der Umsetzung des Projektes ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Und das erklärt sie so: "An allen fünf Tagen haben die Jungen und Mädchen an verschiedenen Stationen in altersübergreifenden Gruppen gearbeitet. Ältere und jüngere Schüler haben sich wunderbar ergänzt", erzählt die Schulleiterin. Sie selbst hat fünf Tage auf dem Schulhof die Schenke geleitet. Und nicht nur hier haben die Kinder gelernt, wie anstrengend und mühsam das Leben im Mittelalter für die Menschen war. Für das Kochen der täglichen Suppe, die in der Schenke gekocht wurde, sammelten die Kinder Holz und mussten das Feuer im Ofen schüren. Das Gemüse für die Suppe musste geschnippelt werden. An einem Tag kam Apothekerin Steffi Wolff mit vielen frischen und getrockneten Kräutern "bewaffnet" in die Schenke und erklärte den Kindern, wofür man diese verwendet. Die Kinder durften tasten, riechen und schmecken. Zusammen wurden verschiedene Tees gekocht. Der Salbeitee mit Honig und der Pfefferminztee waren eindeutig der Renner des Tages und es musste mehrmals nachgekocht werden. Steffi Wolf konnte leider nicht an allen Projekttagen dabeisein, doch sie hat alle Kräuter und Tees dagelassen, so dass die Schenke den Rest der Woche genügend Tee für alle Kinder kochen konnte.

In das gesamte Schulhaus war der Geist des Mittelalters gezogen. Die Mädchen bastelten sich spitze Hauben, die Jungen Schwerter und Schilde. Bei einem anderen Projekt ließen die Grundschüler große Burgen entstehen. Eifrig kochten die Jungen und Mädchen Seife. Diese ging zum Abschlussfest auf dem großen Markt weg wie die berühmten warmen Semmeln. Interessant war für die Jungen und Mädchen auch verarbeiten von Schafwolle zu Filzpüppchen und -bällen. Doch als die Grundschüler zum Ende der Mittelalterprojektwoche gefragt wurden, was ihnen am besten gefallen hat, da wurde gleich mehrfach auch das Töpfern genannt.

Mit Hilfe von Fördermitteln konnte das Projekt Mittelalter an der Grundschule Osterweddingen umgesetzt werden. Schule und Förderverein hatten gemeinsam einen Antrag auf Unterstützung an die Gemeinschaftsaktion von PSD Bank Braunschweig und Volksstimme "Ideen machen Schule" gestellt und 800 Euro bekommen. "Das hat uns wirklich sehr geholfen. Und gerade deshalb wollen wir nun auch anderen helfen", sagte Petra Meyer zu ihren Schüler zu Beginn des großen Abschlussfestes am Freitagnachmittag. Alle Schüler waren damit einverstanden, aus den Einnahmen des Festes die Opfer des Hochwasser zu unterstützen.

Am Freitagabend teilte schließlich Liane Samland, Vorsitzende Schulfördervereins, mit: "Das restliche Essen, Kuchen und mehrere Brote gingen direkt an die Hochwasserhelferfront und wurden an die vielen fleißigen Helfer ausgeteilt.

Vom Erlös des Mittelalterfestes werden wir 250 Euro spenden. Wir werden das Geld aber nicht auf irgendein Spendenkonto überweisen, sondern direkt an eine vom Hochwasser geschädigte Kindereinrichtung geben", so Liane Samland.